Der Medienriese steckt in einer tiefen Zwickmühle. Während die Streaming-Sparte beeindruckende Wachstumsraten liefert, bricht das klassische TV-Werbegeschäft schneller weg als erwartet – und die jüngste Gewinnwarnung wirkt an den Märkten gnadenlos nach. Anleger stehen nun vor der entscheidenden Frage: Ist die üppige Sonderdividende Grund genug, um jetzt ins Risiko zu gehen, oder droht der nächste Rutsch?

Harte Landung im Kerngeschäft

Verantwortlich für die anhaltende Schwäche der Aktie ist vor allem die Ernüchterung nach der drastischen Prognosekürzung von Mitte November. Die erhoffte Erholung der TV-Werbemärkte in Deutschland und Frankreich ist ausgeblieben, was das Management zu einer schmerzhaften Neubewertung zwang. Investoren müssen sich nun auf einen Umsatz von nur noch 6,0 bis 6,1 Milliarden Euro einstellen – deutlich weniger als die ursprünglich angepeilten 6,45 Milliarden.

Noch schwerer wiegt der Einbruch beim bereinigten EBITA. Hier wurde das Ziel von 780 Millionen auf rund 650 Millionen Euro zusammengestrichen. Diese fundamentale Schwäche im hochprofitablen linearen TV-Geschäft lastet wie Blei auf dem Kurs und überschattet derzeit alle positiven Nachrichten aus anderen Konzernteilen.

Analysten bleiben skeptisch

Die Experten sehen kaum Spielraum für eine schnelle Erholung. Bernstein Research hält an der Einstufung "Market-Perform" fest, setzt das Kursziel jedoch auf ernüchternde 30,00 Euro. Da die Aktie aktuell deutlich darüber notiert, impliziert dies weiteres Abwärtspotenzial. Auch andere Häuser wie die UBS bleiben an der Seitenlinie. Der Tenor ist eindeutig: Ohne kurzfristige Impulse fehlt den Bullen die Munition, um den Abwärtstrend nachhaltig zu brechen.

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Lichtblick im Streaming-Dschungel

Dabei gibt es durchaus Erfolgsmeldungen, die in der aktuellen Panik fast untergehen. Die Streaming-Plattform RTL+ entwickelt sich prächtig: In den ersten neun Monaten 2025 kletterten die Umsätze um über 26 Prozent, die Zahl der Abonnenten stieg auf 7,6 Millionen.

Zudem nähert sich die Sparte der Profitabilität. Die Anlaufverluste wurden auf rund 50 Millionen Euro gedrückt, das Ziel der schwarzen Zahlen für 2026 steht. Doch solange das Kerngeschäft schwächelt, reicht dieser digitale Wachstumsmotor allein nicht aus, um die Stimmung an der Börse zu drehen.

Dividende als Trostpflaster?

Um den Kurs zu stützen, setzt der Konzern auf direkte Rückführungen an die Aktionäre. Ein Aktienrückkaufprogramm läuft bereits, doch das eigentliche Bonbon wartet in der Ferne: Durch den Verkauf von RTL Nederland winkt im Mai 2026 eine Sonderdividende von 5,00 Euro je Aktie.

Fazit: Die Aktie befindet sich weiterhin in einer zähen Bodenbildung. Der Mix aus schwacher Konjunktur und sinkenden Gewinnen im Kerngeschäft drückt auf die Stimmung. Wer hier einsteigt, wettet primär auf die hohe Sonderausschüttung und eine langfristige Wende durch das Streaming-Geschäft – muss aber kurzfristig starke Nerven mitbringen.

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