Eine Woche zum Vergessen für RTL-Aktionäre: Erst kassierte der Medienkonzern seine Jahresziele drastisch ein, dann folgte die Ankündigung eines Führungsbebens an der Spitze. Während das klassische TV-Geschäft unter einem schwachen Werbemarkt ächzt, ruhen alle Hoffnungen auf dem Streaming-Wachstum. Doch reicht das aus, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen oder steht der Titel vor einer längeren Durststrecke?

Prognose-Schock durch Werbekrise

Das bestimmende Thema an den Märkten ist die harte Landung in der Realität. Das Management musste die Finanzziele für das Geschäftsjahr 2025 massiv zusammenstreichen. Der Grund ist eindeutig: Die Werbemärkte in Deutschland und Frankreich zeigen sich deutlich schwächer als erwartet. Die erhoffte Erholung in der zweiten Jahreshälfte ist schlichtweg ausgeblieben.

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Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Umsatz wird nun nur noch zwischen 6,0 und 6,1 Milliarden Euro erwartet – zuvor waren rund 6,45 Milliarden angepeilt. Besonders schmerzhaft trifft es das bereinigte EBITA, das von geplanten 780 Millionen auf rund 650 Millionen Euro korrigiert wurde. Allein im dritten Quartal brachen die TV-Werbeeinnahmen um 8,3 Prozent ein. Diese Entwicklung zwingt den Konzern dazu, seine Erwartungen an das schwierige Umfeld des linearen Fernsehens anzupassen.

Personalkarussell dreht sich

Als wäre die operative Schieflage nicht genug, steht der Konzern auch vor einem tiefgreifenden Umbau der Führungsetage. CEO Thomas Rabe wird das Zepter im Mai 2026 abgeben. Sein Nachfolger kommt von extern: Clément Schwebig wechselt vom US-Medienriesen Warner Bros. Discovery zu RTL.

Gleichzeitig wird COO Elmar Heggen die operative Führung bereits Ende 2025 verlassen. Diese doppelte Vakanz in einer kritischen Transformationsphase sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Investoren müssen nun nicht nur den operativen Gegenwind verkraften, sondern auch darauf vertrauen, dass der Machtwechsel reibungslos verläuft.

Lichtblick Streaming und Sky-Pläne

Trotz der düsteren Wolken über dem klassischen TV-Geschäft gibt es einen Hoffnungsschimmer im digitalen Segment. Die Strategie rund um RTL+ scheint zu greifen:
* Kundenwachstum: Die Zahl der zahlenden Abonnenten kletterte per Ende September um 17,4 Prozent auf 7,6 Millionen.
* Zielsetzung: Das Management zeigt sich zuversichtlich, bis Jahresende die Marke von 8 Millionen zu knacken.
* Umsatzstabilisierung: Dank des Digitalwachstums blieb der Konzernumsatz im dritten Quartal trotz der Werbeflaute weitgehend stabil.

Parallel dazu läuft ein Aktienrückkaufprogramm, das auch strategische Zwecke erfüllt: Die Aktien sollen als Währung für die geplante Übernahme von Sky Deutschland dienen – ein Deal, der die Streaming-Position weiter festigen soll.

Stabilisierung gelungen?

Die Finanzmärkte reagierten nervös, aber nicht panisch auf die Hiobsbotschaften. Zum Wochenausklang gelang der Aktie zumindest eine leichte Erholung auf 33,20 Euro (+2,79%), doch die Nervosität bleibt greifbar. Analysten großer Häuser wie UBS und Bernstein bestätigten zwar ihre "Neutral"-Einstufung, senkten jedoch ihre Kursziele, um der gesunkenen Profitabilität Rechnung zu tragen.

Der Markt preist derzeit die "Transformationsschmerzen" ein: Das alte Geschäft schrumpft schneller als das neue wachsen kann. Entscheidend für die kommenden Monate wird sein, ob die neue, gesenkte EBITA-Prognose sicher erreicht werden kann oder ob im volatilen vierten Quartal weitere böse Überraschungen lauern.

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