RTL Group steht vor dem Abschluss eines strategischen Finanzmanövers, das zeigt, wie ernst es dem Medienkonzern mit seiner Transformation ist. Bis morgen läuft die Frist für ein Aktienrückkaufprogramm ab, das nicht nur 377 Millionen Euro absichern soll, sondern auch den Grundstein für RTLs Angriff auf die Streaming-Riesen legt. Doch was steckt wirklich hinter diesem komplexen Schachzug?

Der 377-Millionen-Euro-Schachzug

Das Herzstück der aktuellen Aktion ist die im Juni angekündigte Übernahme von Sky Deutschland. Während RTL bereits 150 Millionen Euro in bar zahlte, lauert eine variable Zahlung von bis zu 377 Millionen Euro – abhängig von der Kursentwicklung der RTL-Aktie in den nächsten fünf Jahren.

Um diese potenzielle Belastung zu stemmen, ohne die Liquidität anzugreifen oder neue Schulden aufzunehmen, startete RTL ein cleveres Manöver: Der Konzern kauft bis zu vier Millionen eigene Aktien zurück – 2,58 Prozent des Grundkapitals – zu Preisen zwischen 30,85 und 37,85 Euro. Diese Aktien landen im Tresor und können direkt an Ex-Eigentümer Comcast weitergereicht werden, falls die variable Zahlung fällig wird.

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Bemerkenswert: Hauptaktionär Bertelsmann hat unwiderruflich zugesagt, zwei Millionen Aktien zu verkaufen – die Hälfte des anvisierten Volumens. Ein starkes Signal, das den Aktienkurs um die 35,40-Euro-Marke stabilisiert hat.

Angriff auf Netflix und Co.

Das ausgeklügelte Finanzierungsmodell ist nur ein Baustein in RTLs großer Strategie. Mit Sky Deutschland will der Konzern einen nationalen Medien-Champion schaffen, der global mit Netflix, Disney+ und Amazon Prime konkurrieren kann.

Die Rechnung ist simpel: Sky bringt Premium-Sportrechte wie Bundesliga und Formel 1 mit, RTL steuert etablierte Entertainment- und News-Marken bei. Das Ergebnis soll ein Rundum-Content-Angebot für den Streaming-Service RTL+ werden – eine deutsche Antwort auf die US-Konkurrenz.

Parallel entledigt sich RTL nicht-strategischer Geschäfte: Der Verkauf von RTL Nederland an DPG Media spülte jüngst 1,1 Milliarden Euro in die Kasse. Das Muster ist klar – Fokus auf den deutschsprachigen Kernmarkt.

Entscheidung steht bevor

Morgen um 16 Uhr läuft die Annahmefrist für das Rückkaufprogramm ab. Wie erfolgreich RTL seine finanzielle Absicherung organisiert hat, wird sich dann zeigen.

Danach rückt die finale Hürde in den Fokus: die kartellrechtliche Genehmigung der Sky-Übernahme. RTL zeigt sich zuversichtlich, doch der Markt wird den Zeitplan genau verfolgen. Gelingt der Deal, könnte RTL von Synergien profitieren und seine Position im umkämpften europäischen Medienmarkt deutlich stärken.

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