RTL bewegt sich derzeit gleich auf zwei Ebenen: Operativ sorgt ein langfristiger Infrastrukturvertrag für Stabilität, an der Börse aber bleibt die Lage technisch angespannt. Im Mittelpunkt steht eine Chartmarke, von der kurzfristig viel abhängen könnte. Wie passt das zusammen?

Wichtige Chartmarke im Blick

Aus technischer Sicht befindet sich die Aktie in einem fragilen Gleichgewicht. Kurzfristig hat sich zwar ein Aufwärtstrend etabliert, im größeren Bild dominieren aber weiterhin mittlere und langfristige Abwärtstendenzen.

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Kritisch ist vor allem der Abstand zur 20-Tage-Linie. Diese verläuft aktuell bei 33,26 Euro. Die Aktie notiert nur knapp darunter entfernt – laut ursprünglicher Analyse weniger als 3 Prozent darüber. Ein Rutsch unter diese Marke würde den jüngsten positiven Schwung konterkarieren und den Kurs wieder deutlicher an die übergeordneten Abwärtstrends anpassen.

Am Freitag legte die Aktie moderat zu und schloss bei 34,30 Euro, was den Abstand zur genannten Linie leicht vergrößert. Angesichts eines sehr niedrigen RSI von 14,5 wirkt der Titel kurzfristig zwar überverkauft, zugleich unterstreicht das aber auch den anhaltenden Druck, unter dem die Aktie steht.

Die Folge: Schon kleinere Rücksetzer in der neuen Handelswoche könnten aus technischer Sicht ein Verkaufssignal auslösen.

DVB-T2-Vertrag schafft Planungssicherheit

Fundamental kommt dagegen eine klar positive Nachricht: RTL Deutschland hat seinen Verbreitungsvertrag mit Media Broadcast vorzeitig verlängert.

  • Der Vertrag sichert die Verbreitung des Programmbouquets über DVB-T2 HD bis zum 31. Dezember 2030.
  • Damit bleibt der terrestrische Zugang zu den HD-Sendern langfristig gewährleistet.
  • Für RTL bedeutet das stabile Reichweite im linearen Geschäft und damit verlässlichere Grundlagen für die Vermarktung von Werbeplätzen.

Diese Vereinbarung schafft operative Planungssicherheit, besonders für Werbekunden und Partner, die auf eine breite, technisch gesicherte Ausstrahlung angewiesen sind. An der Börse bildet sie damit eine Art Fundament, auch wenn sie die aktuelle charttechnische Nervosität nicht vollständig überlagert.

Analysten bleiben zurückhaltend

Auf der Stimmungseite bremsen skeptische Einschätzungen weiter. JPMorgan hat sein „Underweight“-Rating zuletzt bestätigt und ein Kursziel von 34,00 Euro genannt. Damit liegt die institutionelle Zielmarke in etwa auf dem aktuellen Kursniveau.

Die Zurückhaltung der Analysten wird vor allem mit der Lage am Werbemarkt begründet, der die gesamte Medienbranche belastet. Für Investoren bedeutet das: Aus Sicht dieses Hauses ist kurzfristig nur begrenztes Aufwärtspotenzial erkennbar, solange sich das Umfeld nicht deutlich aufhellt.

Fazit: Woche mit klarer technischer Marke

Für die kommende Woche ist die 33,26-Euro-Zone die zentrale charttechnische Marke. Hält diese Unterstützung, kann der kurzfristige Aufwärtstrend intakt bleiben, gestützt von der fundamental positiven DVB-T2-Verlängerung und einer im laufenden Jahr insgesamt soliden Kursentwicklung von gut 26 Prozent. Fällt der Kurs jedoch darunter, wäre das ein Signal für eine Rückkehr in den dominierenden Abwärtstrend – dann würde der Markt die operativen Fortschritte klar der schwächeren technischen Struktur unterordnen.

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