Rolls-Royce Aktie: Kritische Schwäche!

Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce hat seine Jahresziele zwar bestätigt – doch die Aktie reagierte prompt mit Verlusten. Der Grund: Eine Schlüsselkennzahl im lukrativen Triebwerksgeschäft steuert auf das untere Ende der Erwartungen zu. Lieferkettenprobleme belasten weiter, während CEO Tufan Erginbilgic von Transformationsfortschritten spricht. Können die positiven Signale aus anderen Geschäftsbereichen die Schwäche im Kerngeschäft wettmachen?

Triebwerksgeschäft: Starke Nachfrage, schwache Kennzahl

Im zivilen Luftfahrtgeschäft zeigt sich ein widersprüchliches Bild. Einerseits meldet Rolls-Royce eine robuste Nachfrage bei Geschäftsreiseflugzeugen und Großraumjets. Die Flugstunden der großen Triebwerke stiegen in den ersten zehn Monaten 2024 um 18 Prozent im Jahresvergleich und erreichten 102 Prozent des Niveaus von 2019.

Andererseits: Genau diese Kennzahl – die Flugstunden – entwickelt sich am unteren Rand der Unternehmensprognose von 100 bis 110 Prozent des 2019er-Levels. Für Anleger ein Warnsignal, denn das hochmargige Aftermarket-Geschäft mit Wartung und Ersatzteilen hängt direkt von den geflogenen Stunden ab.

Immerhin konnte Rolls-Royce namhafte Aufträge gewinnen:

  • 60 Trent 7000-Triebwerke von Cathay Pacific
  • Trent 1000-Triebwerke für EL AL Airlines
  • Zulassung einer verbesserten Turbinenschaufel steht bevor – sie soll die Einsatzzeit zwischen Überholungen mehr als verdoppeln
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Lieferketten bleiben das Damoklesschwert

Der Konzern konzentriert seine Krisenintervention auf 15 kritische Zulieferer, wo Verbesserungen erzielt wurden. Dennoch: Inflationsdruck und Verfügbarkeitsengpässe belasten die gesamte Luftfahrtindustrie. Diese Probleme bremsen die Erholung im profitablen Servicegeschäft – und verunsichern Investoren.

Trotz der Herausforderungen hält das Management an seiner Prognose fest: 2,1 bis 2,3 Milliarden Pfund operativer Gewinn und 2,1 bis 2,2 Milliarden Pfund freier Cashflow für 2024.

Verteidigung und Atomkraft als Hoffnungsträger

Während das zivile Triebwerksgeschäft schwächelt, liefern andere Sparten Lichtblicke. Im Verteidigungsbereich laufen die Tests für das F130-Triebwerk für die B-52J-Bomber der US Air Force. Das FLRAA-Hubschrauberprogramm für die US-Armee trat in die finale Phase vor der Serienproduktion ein.

Besonders spannend: Das Small Modular Reactor (SMR) Geschäft sammelt strategische Erfolge. Tschechien wählte Rolls-Royce als bevorzugten Lieferanten für bis zu 3 Gigawatt Atomstromkapazität. In Großbritannien steht das Unternehmen auf der Shortlist von vier potenziellen SMR-Anbietern – mit 18 Monaten Vorsprung im Zulassungsverfahren.

Aktionäre dürfen sich auf Ausschüttungen freuen

Eine gute Nachricht zum Schluss: Alle großen Ratingagenturen stufen Rolls-Royce mittlerweile mit Investment Grade und positivem Ausblick ein. Ab 2025 will der Konzern wieder Dividenden zahlen – zunächst 30 Prozent des Nettogewinns, langfristig 30 bis 40 Prozent.

Die vollständigen Jahreszahlen präsentiert Rolls-Royce am 27. Februar 2025. Bis dahin bleibt die Frage: Normalisieren sich die Lieferketten rechtzeitig, um die Erholung im Servicegeschäft zu beschleunigen – oder bleibt die Kennzahl ein Bremsklotz für die Aktie?

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