Die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium bringen Rio Tinto in Bedrängnis. Während der Bergbauriese mit der kanadischen Regierung über Finanzspritzen verhandelt, setzt er gleichzeitig auf ein milliardenschweres Modernisierungsprogramm in Quebec. Kann das Unternehmen die Krise abwenden?

Machtpoker mit Kanada

Hinter den Kulissen läuft ein politisches Tauziehen auf Hochtouren: Die kanadische Industrie-Ministerin Mélanie Joly bestätigte laufende Gespräche mit Rio Tinto. Auslöser sind die drastischen 50-Prozent-Zölle der USA auf Aluminium- und Stahlimporte, die dem Konzern massive Cashflow-Probleme bescheren. Die kanadische Regierung will noch im Juli eine offizielle Reaktion auf die US-Maßnahmen bekanntgeben.

Modernisierung als Rettungsanker

Parallel zu den Krisengesprächen setzt Rio Tinto auf ein langfristiges Überlebenskonzept:

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  • Das Konsortium Alumenerie Alouette (40% Rio-Tinto-Anteil) investiert 1,5 Milliarden Dollar in die Modernisierung seiner Schmelzanlagen in Sept-Îles
  • Ziel ist der Erhalt von rund 1.000 Arbeitsplätzen in der Region
  • Ein neuer Energievertrag mit Hydro-Québec soll die Wettbewerbsfähigkeit bei niedrigen Aluminiumpreisen sichern

Strategisches Doppelspiel

Die Neuverhandlung der Strompreise zeigt Rio Tintos langfristige Ausrichtung: Bei hohen Aluminiumpreisen profitiert der Energieversorger stärker, während das Unternehmen in schwachen Phasen entlastet wird. Ein ausgeklügeltes System – doch ob es gegen die aktuellen Handelskonflikte gewappnet ist, bleibt fraglich.

Mit einem Kursrückgang von über 20% im Jahresvergleich spiegelt der Markt die Skepsis wider. Die entscheidende Frage: Schafft es Rio Tinto, sein kanadisches Aluminiumgeschäft gegen die politischen und wirtschaftlichen Stürme zu wappnen?

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