Rigetti Aktie: Rückläufige Entwicklungen?
Nach einem deutlichen Rücksetzer zum Wochenschluss steht Rigetti zwischen Gewinnmitnahmen und wachsender Skepsis an der Bewertung. Die Aktie verlor am Freitag 8,7 % und gab damit die Zugewinne der Vorwoche weitgehend wieder ab. Auslöser waren vor allem kritische Stimmen zu Umsatzperspektiven und Bewertungsniveau ab 2026.
Rückgang auf dünnem Handel
Die Schwäche am Freitag folgte auf einen Kurssprung von mehr als 9 % am Heiligabend. Zum Handelsschluss lag die Marktkapitalisierung bei rund 7,4 Mrd. US‑Dollar – ein Niveau, das angesichts der aktuellen Erlöse zunehmend hinterfragt wird.
Der Handel war dabei deutlich ausgedünnt. Rund 28 Mio. Aktien wechselten den Besitzer, gut 60 % weniger als das durchschnittliche Tagesvolumen von 69 Mio. Stück. In solchen Phasen geringer Liquidität können Kursbewegungen stärker ausfallen – in diesem Fall klar nach unten.
Mehrere skeptische Analysen zum Ende der Woche wirkten als zusätzlicher Belastungsfaktor. Im Fokus stand insbesondere das sehr hohe Kurs-Umsatz-Verhältnis, das laut einigen Schätzungen zeitweise über 1.000 lag. Vor diesem Hintergrund mehren sich Einschätzungen, dass die Rallye 2025 den tatsächlichen Geschäftsfortschritt überholt hat.
Die Zahlen untermauern die Spannungen zwischen Story und Realität:
- Umsatz in den ersten drei Quartalen 2025: 5,2 Mio. US‑Dollar
- Veränderung gegenüber Vorjahr: –39 %
- Bestellungen für zwei Novera-Quantensysteme Ende 2025
- Umsatzverbuchung dieser Aufträge: voraussichtlich erste Jahreshälfte 2026
Damit stehen hohen Erwartungen an künftige Technologieerlöse aktuell rückläufige Umsätze und ein laufender Cash Burn gegenüber.
Institutionelle Käufe, unsichere Profitabilität
Trotz des kurzfristig schwachen Kurses bleibt das Bild im Hintergrund zweigeteilt. Auf der einen Seite stehen skeptische Analysten, auf der anderen Seite zunehmendes Engagement großer Vermögensverwalter. Jüngste Meldungen zeigen, dass unter anderem Vanguard und BlackRock ihre Positionen im Laufe des Jahres 2025 ausgebaut haben. Diese Käufe deuten auf Vertrauen in die langfristige Perspektive der supraleitenden Quantenarchitektur und die modulare Chip-Technologie des Unternehmens hin.
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Gleichzeitig bleibt der Abstand zwischen Bewertung und Geschäftsvolumen auffällig. Ein Börsenwert im Milliardenbereich trifft auf einen Jahresumsatz im einstelligen Millionenbereich. Hinzu kommt ein hoher Forschungs- und Entwicklungsaufwand, der für die technologische Roadmap notwendig ist, aber die Profitabilität auf absehbare Zeit in die Ferne rückt. Die Folge: Der Titel reagiert empfindlich auf Stimmungsumschwünge und Veränderungen im Zinsumfeld.
Sektor, Historie und Risiko
Die Volatilität der Aktie ist eingebettet in ein nervöses Umfeld für Quanten- und Hochrisiko-Techwerte zum Jahresende 2025. Der Rückgang von 8,7 % am Freitag passt in ein Muster wachsender Zurückhaltung bei spekulativen Titeln zum Jahreswechsel.
Rigetti selbst blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Mehrfach kam es zu starken Kursausschlägen nach oben, etwa im Umfeld der allgemeinen Verfügbarkeit des 36‑Qubit-Multichip-Systems früher im Jahr. Auf Phasen mit technologischen Fortschrittsmeldungen folgten jedoch regelmäßig scharfe Korrekturen.
Die hohe Schwankungsbreite ist im Sektor nicht ungewöhnlich, fällt bei Rigetti aber stärker ins Gewicht, weil die Umsatzbasis im Vergleich zu einigen Wettbewerbern deutlich kleiner ist. Der Markt preist derzeit ein Szenario ein, in dem nur wenige Anbieter im Bereich Quantenhardware den Großteil des Werts abschöpfen. Innerhalb dieses Szenarios gilt der modulare Ansatz von Rigetti als besonders chancenreich, aber eben auch entsprechend risikobehaftet.
Ausblick: Technischer Meilenstein entscheidet
In den letzten Handelstagen des Jahres richtet sich der Blick nun vor allem auf den angekündigten technischen Fortschritt. Das Unternehmen hat für Ende 2025 die Bereitstellung eines Systems mit mehr als 100 Qubits und einer Fehlerrate von 0,5 % (99,5 % Fidelity) in Aussicht gestellt. Gelingt die Bestätigung dieses Meilensteins, könnte das die jüngste Korrektur rasch relativieren und die Argumente für die hohe Bewertung stärken. Eine Verzögerung würde dagegen die skeptischen Stimmen zu Beginn des ersten Quartals 2026 zusätzlich unterstützen.
Die Kursziele der Analysten liegen weit auseinander und spiegeln die Unsicherheit über Tempo und wirtschaftliche Verwertung des technologischen Fortschritts wider. Kurzfristig ist daher mit anhaltend starken Schwankungen sowohl im vorbörslichen Handel als auch in der regulären Sitzung zu rechnen, solange der Markt den Abstand zwischen technologischem Anspruch und aktuellen Finanzkennzahlen einpreist.
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