Ein prestigeträchtiger Milliardenvertrag über sechs Kriegsschiffe könnte Rheinmetall durch die Lappen gehen – ausgerechnet im Heimatmarkt Deutschland. Thyssenkrupp Marine Systems droht den Rüstungskonzern bei der Fregatten-Bestellung der Bundesregierung auszustechen. Die Nachricht traf die Anleger am Freitag wie ein Hammerschlag und ließ die Aktie zu den schwächsten DAX-Werten gehören. Doch wie gefährlich ist dieser Rückschlag wirklich für das ansonsten prosperierende Unternehmen?

Kampf um die Fregatten: Berlin sorgt für Unruhe

Am Freitag, dem 14. November, machte eine brisante Meldung die Runde: Rheinmetall könnte bei der Vergabe für sechs Fregatten der Klasse 126 das Nachsehen haben. Stattdessen scheint Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) als Favorit aus dem Rennen hervorzugehen. Für einen Konzern, der zuletzt mit Rekordaufträgen glänzte, wäre dies ein empfindlicher Dämpfer.

Die Reaktion an der Börse ließ nicht auf sich warten. Die Aktie sackte im XETRA-Handel deutlich ab – Berichte sprechen von Verlusten zwischen 2,6 und 4,3 Prozent auf zwischenzeitlich 1.679,50 Euro. Die Nervosität der Investoren ist spürbar: Was bedeutet dieser mögliche Auftragsverlust für ein Unternehmen, das seine Erfolgsgeschichte maßgeblich auf volle Auftragsbücher stützt?

Die wichtigsten Fakten zum Marine-Deal:

  • Sechs Fregatten der Klasse 126 stehen zur Vergabe
  • Milliardenschwerer Auftrag der Bundesregierung
  • Thyssenkrupp Marine Systems könnte Rheinmetall ausstechen
  • Haushaltsdebatte in Berlin verzögert klare Entscheidungen
  • Politische Unsicherheit belastet deutsche Rüstungsindustrie massiv

Berliner Haushaltschaos trifft operative Stärke

Die Ironie der Situation: Operativ läuft es bei Rheinmetall blendend. Erst Anfang November präsentierte der Konzern beeindruckende Geschäftszahlen und verwies stolz auf einen historischen Auftragsbestand. Die strategische Neuausrichtung der vergangenen Jahre zahlt sich aus, die geopolitische Großwetterlage beschert dem Rüstungskonzern eine Nachfrage, von der man vor wenigen Jahren nur träumen konnte.

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Doch nun zeigt sich die Achillesferse: Die politische Unsicherheit im Heimatmarkt. Die festgefahrene Haushaltsdebatte in Berlin nährt die Sorge, dass Großprojekte der Bundeswehr auf Eis gelegt oder komplett gestrichen werden könnten. Dieses strukturelle Risiko überlagert momentan die fundamentale Stärke des Unternehmens und drückt auf den Kurs.

Die Zahlen verdeutlichen die jüngste Schwäche: Mit 1.716 Euro zum Wochenschluss liegt die Aktie knapp 14 Prozent unter ihrem im September erreichten 52-Wochen-Hoch von 1.995 Euro. Auch der 50-Tage-Durchschnitt bei 1.833 Euro ist deutlich entfernt.

Showdown am Dienstag: Papperger muss liefern

Alle Augen richten sich nun auf Dienstag, den 18. November. Dann findet der Kapitalmarkttag von Rheinmetall statt – und Konzernchef Armin Papperger wird Rede und Antwort stehen müssen. Wie will das Unternehmen mit möglichen Verzögerungen oder Ausfällen im deutschen Markt umgehen? Gibt es ausreichend internationale Projekte, um eventuelle Lücken zu schließen?

Die Erwartungen sind hoch. Papperger muss den Investoren einen klaren Plan präsentieren, wie Rheinmetall seine Wachstumsambitionen trotz politischer Turbulenzen im Heimatmarkt aufrechterhalten kann. Gelingt ihm das, könnte die Aktie schnell zurück in die Erfolgsspur finden. Enttäuscht er hingegen, dürfte der Verkaufsdruck zunehmen.

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