Der neue Renault-Chef François Provost setzt klare Signale: Formel-1-Bindung bis mindestens 2028 und eine aggressive Batterie-Offensive sollen den angeschlagenen Autobauer zurück in die Erfolgsspur bringen. Doch können diese strategischen Weichenstellungen die Anleger überzeugen, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüßt hat?

Formel-1-Engagement als Markenstatement

Provost, der Ende Juli die Führung übernommen hat, beendet alle Spekulationen über einen Rückzug aus dem Premium-Rennsport. Die Verlängerung mit Fahrer Pierre Gasly bis 2028 und die Management-Weichenstellungen bei Alpine demonstrieren Entschlossenheit. Die eigentlich überraschende Nachricht: Ab 2026 tauscht das Alpine Team die Renault-Motoren gegen Mercedes-Aggregate – eine strategische Neuorientierung, die zeigt, dass Pragmatismus vor Stolz geht.

Analysten: Zwischen Zuversicht und Zurückhaltung

Die Reaktionen der Finanzhäuser fallen gemischt aus, bieten aber konkrete Orientierung:

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  • JPMorgan (Overweight, Kursziel 45 €) betont nach einem IAA-Treffen mit Provost die starke Produktpipeline und verbesserte Kostenwettbewerbsfähigkeit
  • Jefferies (Hold, Kursziel 39 €) verweist auf die bekräftigten Jahresziele und die internationale Expansion in Indien und Südamerika
  • UBS (Neutral, Kursziel 38 €) sieht zwar Leistungshebel für das zweite Halbjahr, rät Anlegern aber zu Geduld

Die Bandbreite der Kursziele deutet auf vorhandenes Potenzial hin, das jedoch mit erheblichem Risiko behaftet ist.

Batterie-Offensive: 20 Prozent Kostensenkung angepeilt

Der vielleicht wichtigste strategische Schachzug kommt von der Elektrofahrzeug-Einheit Ampere. Durch Lieferverträge mit LG Energy Solution und CATL für LFP-Batterien will man die Kosten ab 2026 um rund 20 Prozent drücken. Die gemeinsam mit LG entwickelte Cell-to-Pack-Technologie soll zudem die Reichweite erhöhen. Mit einer Gesamtkapazität von 39 GWh bis 2030 setzt Renault voll auf die Demokratisierung der E-Mobilität.

Produktneuheiten und internationale Expansion

Auf der IAA überzeugte der neue Clio mit modernisiertem Design und hocheffizientem Hybridantrieb. Parallel wirbt eine Kampagne für den Austral Full Hybrid E-Tech. Entscheidend wird sein, ob die geplante Expansion in den Wachstumsmärkten Indien und Südamerika gelingt, um die Abhängigkeit von den gesättigten europäischen Märkten zu verringern.

Die Aktie notiert aktuell bei 34,41 Euro und damit noch deutlich unter allen wichtigen Durchschnittswerten – der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt über 20 Prozent. Der RSI von 72,7 signalisiert zudem, dass der Titel nach dem jüngsten Aufwärtstrend kurzfristig überkauft sein könnte.

Die große Frage bleibt: Reichen die strategischen Ankündigungen des neuen CEOs aus, um den fundamentalen Abwärtstrend zu durchbrechen? Die Antwort werden die kommenden Quartalszahlen liefern müssen.

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