Red Cat Aktie: Regulatorischer Rückenwind
Die Entscheidung der US‑Telekomaufsicht FCC zur sofortigen Umsetzung von Section 1709 des Verteidigungshaushalts FY25 verändert das Umfeld für Drohnenhersteller in den USA grundlegend. Red Cat, ein auf militärische Drohnen fokussiertes Unternehmen, rückt damit stärker in den Fokus, steht aber trotz regulatorischer Unterstützung weiterhin vor klaren finanziellen Herausforderungen. Entscheidend wird sein, ob der Konzern den politischen Rückenwind in belastbares Umsatzwachstum überführen kann.
FCC-Beschluss verändert den Drohnenmarkt
Die FCC hat am 23. Dezember die sofortige Umsetzung von Section 1709 des FY25 National Defense Authorization Act bekanntgegeben. Kern der Maßnahme: Bestimmte ausländische Drohnen und kritische Komponenten werden auf die sogenannte Covered List gesetzt. Sie erhalten keine FCC‑Zulassungen mehr und dürfen damit nicht mehr rechtmäßig im US‑Markt betrieben werden.
Die Investmentbank Needham betont, dass alle neuen betroffenen ausländischen unbemannten Luftfahrtsysteme (UAS) und Komponenten künftig von FCC‑Genehmigungen ausgeschlossen sind. Dem Schritt ging eine behördenübergreifende Prüfung unter Führung des Weißen Hauses voraus, die ausländische Drohnen als „inakzeptables Risiko“ für Sicherheit und Souveränität der USA einstufte.
Wesentliche Marktfolgen im Überblick:
- Ausländische Drohnen und kritische Komponenten werden der Covered List hinzugefügt
- Neue betroffene ausländische UAS verlieren faktisch den Zugang zum US‑Markt
- NDAA‑konforme US‑Hersteller können entstehende Lücken besetzen
- Red Cats Black‑Widow‑Plattform ist in den USA entwickelt und gefertigt
Für Anbieter wie Red Cat entsteht damit ein struktureller Vorteil gegenüber ausländischen Wettbewerbern, insbesondere aus sicherheitspolitisch sensiblen Ländern.
Kursschwankungen nach der FCC-Meldung
Die Aktie zeigte nach der FCC‑Mitteilung deutliche Intraday‑Schwankungen. Am 23. Dezember legte der Kurs zunächst um knapp 5 % zu, drehte im Tagesverlauf jedoch ins Minus und schloss mit einem Verlust von 1,1 %. Aktuell notiert die Aktie im Bereich von 9 US‑Dollar, was einer Marktkapitalisierung von rund 1,1 Milliarden US‑Dollar entspricht.
Der 52‑Wochen‑Korridor reicht von 4,58 bis 16,70 US‑Dollar und unterstreicht die hohe Volatilität im Segment der Verteidigungsdrohnen. Das durchschnittliche Tagesvolumen von über 10 Millionen Aktien signalisiert ein anhaltend hohes Handelsinteresse.
Zahlen zeigen Wachstumsphase – und hohe Verluste
Trotz der positiven Regulierungssignale spiegeln die Finanzkennzahlen ein Unternehmen wider, das weiterhin stark in Wachstum investiert. Laut den am 13. November veröffentlichten Q3‑Zahlen 2025 ergeben sich unter anderem:
- Q3‑Umsatz 2025: 9,65 Mio. US‑Dollar (+646 % gegenüber Vorjahr)
- Umsatz der ersten neun Monate 2025: 14,49 Mio. US‑Dollar
- Nettoverlust der ersten neun Monate: rund 52,42 Mio. US‑Dollar
- Barmittelbestand: 206,43 Mio. US‑Dollar
- Kurs‑Buchwert‑Verhältnis: ca. 3,8
- Kurs‑Umsatz‑Verhältnis (TTM): ca. 70
Der hohe Cash‑Bestand verschafft dem Unternehmen Spielraum für Betrieb und Produktentwicklung. Gleichzeitig spiegeln die Bewertungskennzahlen deutlich wider, dass der Markt stark auf künftiges Umsatzwachstum setzt, nicht auf aktuelle Ertragskraft. Das Management stellt für Q4 2025 Erlöse von 20 bis 23 Mio. US‑Dollar in Aussicht, für das Gesamtjahr 2025 zwischen 34,5 und 37,5 Mio. US‑Dollar.
Stellung im Verteidigungssegment
Zum Portfolio gehört die Black‑Widow‑Drohne, die Teil des Short Range Reconnaissance‑Programms der US‑Armee ist. Das Unternehmen hebt hervor, dass die eigene Systemfamilie NDAA‑konforme Plattformen umfasst, die vollständig in den Vereinigten Staaten entwickelt und gefertigt werden – ein Punkt, der durch den aktuellen Regulierungsrahmen zusätzlich an Bedeutung gewinnt.
Auf Managementebene gab es zuletzt Veränderungen: Christian Ericson wurde zum Chief Operating Officer befördert, Christian Morrison übernahm die Funktion des Chief Financial Officer. Zudem wurde der Low Rate Initial Production‑Vertrag (Tranche 2) im Rahmen des SRR‑UAS‑Programms der US‑Armee auf ein Volumen von rund 35 Mio. US‑Dollar ausgeweitet.
Analysten sehen Chance, aber auch Risiken
Needham führt die Aktie mit einem Buy‑Rating und einem Kursziel von 12 US‑Dollar, nachdem das Ziel im November von 17 US‑Dollar nach unten angepasst wurde. Der durchschnittliche Analysten‑Konsens liegt bei 15 US‑Dollar und signalisiert damit rechnerisches Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kursniveau. Die breite Spanne zwischen den höchsten und niedrigsten Schätzungen zeigt jedoch, wie unterschiedlich die Einschätzungen zu Umsetzungstempo und Umsatzpfad ausfallen.
Der regulatorische Rahmen verschiebt sich klar zugunsten inländischer Drohnenanbieter. Für Red Cat wird es in den kommenden Quartalen darauf ankommen, den politischen und regulatorischen Vorteil in steigende Umsätze und eine belastbare Skalierung des Geschäfts zu übersetzen – vor dem Hintergrund hoher Verluste, ambitionierter Wachstumsziele und eines bereits anspruchsvollen Bewertungsniveaus.
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