Red Cat setzt im Verteidigungsmarkt klar auf das Thema Cybersicherheit – und verknüpft das mit einer aktiven Investorenansprache. Mit einer neuen Partnerschaft im Blue‑UAS‑Umfeld und einem Auftritt auf einer wichtigen Wachstums-Konferenz versucht das Drohnenunternehmen, seine Rolle in der US-Verteidigungskette zu festigen und Investoren von der Wachstumsstory zu überzeugen.

Cybersecurity als Türöffner zum Pentagon

Kern der aktuellen Meldung ist eine strategische Kooperation mit SpiderOak. Das auf Zero-Trust-Lösungen für Raumfahrt, Luft- und Verteidigungsindustrie spezialisierte Unternehmen soll eine umfassende Cybersecurity-Prüfung für Red Cats militärische Black‑Widow™-Drohne übernehmen.

Konkret umfasst das Mandat:

  • Schwachstellenanalyse und Penetrationstests
  • Bewertungen zu Foreign Ownership, Control, or Influence (FOCI)
  • Abdeckung des Army-Programms für Short‑Range Reconnaissance (SRR)
  • Übertragbarkeit der Tests auf künftige unbemannte Systeme in allen Domänen
  • Anwendung von Zero‑Trust‑Prinzipien zur Überprüfung der Cyber-Resilienz

Wichtig: SpiderOak ist ein offiziell anerkannter „Recognized Assessor“ im Rahmen des Blue‑UAS‑Programms der Defense Innovation Unit (DIU). Das macht die Prüfung zu einem zentralen Baustein für Red Cats Ziel, die Black‑Widow™-Plattform auf die Blue UAS Cleared List zu bringen – eine Art Positivliste für Drohnen, die das US-Verteidigungsministerium einsetzen darf.

Aus Sicht des Verteidigungsgeschäfts ist das mehr als nur ein technischer Schritt: Eine erfolgreiche Cyberprüfung würde die Position von Red Cat gegenüber ausländischen Wettbewerbern stärken und die Rolle als vertrauenswürdiger US-Anbieter im sicherheitskritischen Umfeld untermauern.

Signal an den Verteidigungssektor

Unternehmensvertreter betonen, dass Cybersicherheit zur Grundlage von Vertrauen und Einsatzfähigkeit im militärischen Bereich geworden ist. Red Cat will mit der SpiderOak-Prüfung einen neuen Standard dafür setzen, wie UAS-Plattformen Cyberschutz und die Integrität ihrer Lieferketten angehen.

Damit zielt das Unternehmen klar auf eine Verteidigungskundschaft, die besonders sensibel auf Cyberrisiken reagiert. Gerade Programme wie das SRR der US-Armee verlangen nicht nur leistungsfähige Hardware, sondern auch nachweisbare Sicherheit gegen Hackerangriffe, Manipulation und unerwünschten Einfluss aus dem Ausland.

Auftritt bei der Needham Growth Conference

Parallel zur technischen Seite arbeitet Red Cat an der eigenen Kapitalmarktgeschichte. CEO Jeff Thompson und CFO Christian Morrison werden am 14. Januar 2026 auf der Needham Growth Conference im Lotte NY Palace Hotel in New York präsentieren.

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Die Präsentation ist für 11:00 Uhr Ortszeit angesetzt. Zusätzlich plant das Management Einzel- und Kleingruppengespräche mit Investoren. Für das Unternehmen ist das eine Bühne, um:

  • die Verteidigungsstrategie zu erläutern,
  • den Fortschritt bei Blue‑UAS‑Initiativen einzuordnen und
  • die mittelfristige Wachstumsperspektive zu skizzieren.

Gerade nach starken Wachstumszahlen bietet ein solches Format die Chance, institutionellen Investoren mehr Hintergrund zu liefern und Vertrauen in die Umsetzbarkeit der Pläne zu festigen.

Wachstum und Analystenblick

Bereits im dritten Quartal 2025 hatte Red Cat ein außergewöhnlich hohes Wachstum vorgelegt: Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 646 %, sequenziell zum Vorquartal lag das Plus bei 200 %. Für das vierte Quartal stellte das Unternehmen sogar einen Umsatzanstieg von 1.455 % im Jahresvergleich in Aussicht; für das Gesamtjahr 2025 peilt es ein Umsatzwachstum von 124 % an.

Auch auf Analystenseite tut sich etwas:

  • Needham bestätigt ein Buy-Rating, hat das Kursziel im November 2025 aber von 17 auf 12 US‑Dollar gesenkt.
  • Northland Securities erhöhte das Kursziel zuletzt von 13 auf 15 US‑Dollar.
  • Im Schnitt liegt das Analystenkursziel derzeit bei 15 US‑Dollar.

Die Kombination aus sehr dynamischem Umsatzwachstum und teils angepassten Kurszielen signalisiert: Das Potenzial wird weiterhin gesehen, gleichzeitig preisen Analysten offenbar gestiegene Risiken oder Bewertungsniveaus vorsichtiger ein.

Marktposition und Blue‑UAS‑Hebel

Operativ ist Red Cat über die Tochtergesellschaften Teal Drones und FlightWave Aerospace im Bereich US‑gefertigter Hard- und Software für Militär, Behörden und öffentliche Sicherheit aktiv. Mit Blue Ops, Inc. wurde das Spektrum zudem auf unbemannte Überwassersysteme (USVs) im maritimen Bereich ausgedehnt.

Im Zentrum der aktuellen Strategie steht jedoch klar der Zugang zum US-Verteidigungsmarkt über das Blue‑UAS‑Programm. Die Zertifizierung gilt als entscheidende Eintrittskarte für Lieferanten, die Drohnen an das US-Verteidigungsministerium verkaufen wollen.

Vor diesem Hintergrund ist die SpiderOak-Prüfung mehr als eine technische Formalie: Ein erfolgreicher Abschluss würde Red Cats Wettbewerbsposition gegenüber ausländischen Anbietern festigen und die Rolle als bevorzugter inländischer Partner im Verteidigungsbereich unterstützen.

Kursbild und Ausblick

Börsenseitig spiegelt sich der Anspruch noch nicht in einem stabilen Aufwärtstrend wider: Seit Jahresbeginn liegt die Aktie rund 47 % im Minus, während sie etwa 55 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch notiert. Der Relative-Stärke-Index von 83 signalisiert kurzfristig allerdings eher ein überkauftes Niveau nach einer sehr volatilen Phase.

In den kommenden Monaten werden zwei Punkte besonders entscheidend: Erstens, ob die SpiderOak‑Bewertung die gewünschte Tür in die Blue‑UAS‑Cleared‑List tatsächlich öffnet, und zweitens, ob Red Cat die anvisierten, sehr hohen Wachstumsraten im operativen Geschäft bestätigen kann. Gelingt beides, dürfte sich die Verteidigungsposition des Unternehmens im US‑Drohnenmarkt spürbar festigen.

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