Raiffeisen-Aktie: Licht am Ende des Tunnels?

Die sonst eher behäbige Aktie der Raiffeisen Bank International sorgte heute Morgen mit enormen Aufschlägen für Aufsehen. Bis zum Vormittag konnte das Papier sich mal eben um elf Prozent bis auf 27,52 Euro verbessern. Fundamentale Gründe dafür gibt es nicht. Doch wie so oft trägt die Hoffnung die Kurse mal wieder in luftige Höhen.

Hintergrund sind Aussichten auf ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin. Morgen würde eine Frist auslaufen, nach der Trump mit hohen Zöllen droht, sollte es keinen Waffenstillstand in der Ukraine geben. Darüber hinaus legten zuletzt Medienberichte nahe, dass Putin sich mittlerweile doch für eine Waffenruhe erwärmen könnte.

Noch ist nichts beschlossen

Man muss schwer den Konjunktiv bemühen, um die positiven Aussichten für die Raiffeisen Bank erkennen zu können. Gehofft wird vor allem darauf, dass der Rückzug aus dem Russland-Geschäft mit einer Waffenruhe oder gar einem echten Frieden erleichtert werden könnte. Ob es dazu kommen mag, steht jedoch in den Sternen. Enttäuscht wurden solche Hoffnungen schon des Öfteren.

Vor diesem Hintergrund sind die Kursaufschläge von heute auch mit Vorsicht zu genießen. Denn sollten sich die großen Hoffnungen der Aktionäre letztlich nicht erfüllen, so wäre eine entsprechende Korrektur bereits programmiert. Wer jetzt einsteigt, geht letztlich eine Wette ein, und das kann auch schon mal nach hinten losgehen.

Raiffeisen Bank International ohne Fortschritte

Abseits der Entwicklungen auf der politischen Bühne konnte die Raiffeisen Bank rund um die Russland-Tochter zuletzt keine Fortschritte vermelden. Das gilt auch für ein in Österreich angestrebtes Verfahren, um sich wenigstens teilweise hohe Strafzahlungen aus Russland zurückzuholen. Blind verlassen kann und sollte sich niemand darauf, dass nun die plötzliche Wende eintreten wird, wenngleich es den Anlegern nur gewünscht werden kann.