QuantumScape Aktie: Richtungswechsel
QuantumScape ordnet sich neu – an der Börse und im operativen Geschäft. Der Entwickler von Festkörperbatterien hat seine Notierung von der New York Stock Exchange an die Nasdaq verlegt und parallel wichtige Meilensteine bei Industriepartnerschaften und Produktion erreicht. Gleichzeitig bremsen Insiderverkäufe und zurückhaltende Analystenstimmen allzu große Erwartungen. Wie passt das zusammen?
Wechsel an die Nasdaq und strategische Einordnung
Seit dem 23. Dezember 2025 wird QuantumScape nicht mehr an der NYSE, sondern an der Nasdaq gehandelt – weiterhin unter dem bekannten Ticker. Der Schritt war freiwillig und wurde bereits Anfang des Monats angekündigt.
Finanzchef Kevin Hettrich begründet den Transfer damit, dass sich das Unternehmen damit stärker in einem Umfeld „der innovativsten Unternehmen der Welt“ positioniert. Praktisch bedeutet das: Die Aktie steht nun in direkter Vergleichsgruppe mit zahlreichen technologie- und wachstumsorientierten Titeln aus den Bereichen E-Mobilität und erneuerbare Energien. Für den Handel selbst brachte der Wechsel keine Unterbrechung; sämtliche börsennotierten Wertpapiere wurden vollständig migriert.
Aktuell liegt der Kurs bei 11,51 US‑Dollar und damit spürbar unter dem 52‑Wochen-Hoch, trotz einer sehr starken Performance seit Jahresbeginn.
Insiderverkauf sorgt für Gesprächsstoff
Kurz vor dem Börsenwechsel hat ein prominentes Verwaltungsratsmitglied Kasse gemacht. Direktor Jeffrey Straubel veräußerte am 19. Dezember 2025 insgesamt 157.171 Aktien zu Preisen zwischen 11,16 und 11,605 US‑Dollar. Das Volumen der Transaktion lag damit bei rund 1,79 Millionen US‑Dollar.
Wichtig für die Einordnung: Die Verkäufe erfolgten im Rahmen eines vorab festgelegten 10b5‑1-Handelsplans. Solche Programme sollen sicherstellen, dass Insidertransaktionen nicht auf kurzfristigen Informationsvorteilen beruhen. Parallel dazu übte Straubel Optionen über 130.065 Aktien zum Preis von 2,377 US‑Dollar je Stück aus und stockte damit seinen Bestand auf. Nach Abschluss der Geschäfte hält er weiterhin 266.828 Aktien direkt.
Der Vorgang ist damit zwar groß genug, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, ändert aber nicht grundsätzlich die Beteiligungssituation im Management.
Kommerzielle Fortschritte im Jahr 2025
Operativ meldet QuantumScape, die kommerziellen Ziele für 2025 erreicht zu haben. Der wichtigste jüngste Schritt: eine Entwicklungskooperation mit einem globalen Automobilhersteller aus den Top 10 nach Produktionsvolumen. Dadurch erweitert sich das Netz potenzieller Abnehmer deutlich.
Zu den kommerziellen Schritten des Jahres 2025 zählen:
- Erweiterte Zusammenarbeit und Lizenzvereinbarung mit PowerCo, der Batterietochter des Volkswagen-Konzerns
- Entwicklungsvereinbarungen mit zwei weiteren großen globalen Automobilherstellern
- Eine Technologie-Evaluierungsvereinbarung mit einem neuen großen Autohersteller
- Partnerschaften mit Murata Manufacturing und Corning für die Fertigung keramischer Separatoren im hohen Volumen
Diese Abkommen sind vor allem als Vorstufe zu späteren Serienaufträgen zu verstehen: Sie sichern Zugang zu Kunden, Technologievalidierung und Fertigungs-Know-how, bevor nennenswerte Umsätze im Automobilbereich fließen.
„Eagle Line“: Pilotproduktion nimmt Form an
Technologisch meldet das Unternehmen Fortschritte bei der Industrialisierung. In San Jose wurde die Installation zentraler Anlagen für die Pilotfertigung der QSE‑5‑Zellen – intern „Eagle Line“ genannt – abgeschlossen. Auf dieser Linie sollen Festkörperzellen im Vorserienstadium produziert und mit Kunden getestet werden.
Für Februar 2026 ist eine offizielle Einweihung geplant, bei der Kunden, Technologiepartner und Regierungsvertreter erwartet werden. CEO Dr. Siva Sivaram bezeichnete 2025 als ein „herausragendes Jahr“ für die kommerzielle Anbahnung und sieht Rückenwind für den Übergang in die nächste Entwicklungsphase 2026.
Analysten bleiben vorsichtig
Trotz des starken Newsflows und der deutlichen Kursgewinne seit Jahresbeginn ist die Analystenstimmung verhalten. Insgesamt liegt der Konsens bei einer Halteempfehlung, bestehend aus sechs „Hold“ und zwei „Sell“-Ratings.
Morgan Stanley hat die Aktie am 8. Dezember 2025 neu in die Bewertung aufgenommen – mit „Equal-Weight“ und einem Kursziel von 12 US‑Dollar. Das liegt nur leicht über dem aktuellen Kursniveau und signalisiert eine abwartende Haltung.
Evercore ISI zeigt sich noch skeptischer beim Timing der Monetarisierung: Die Analysten verschieben ihre Erwartungen für wesentliche Automobilumsätze auf das Jahr 2029 – zwei Jahre später als bisher angesetzt. Hintergrund ist der lange Entwicklungs- und Qualifizierungszyklus in der Autoindustrie, insbesondere bei neuer Batterietechnologie.
Finanziell rechnet QuantumScape für 2025 mit einem bereinigten EBITDA-Verlust zwischen 245 und 260 Millionen US‑Dollar. Gleichzeitig wurde die Prognose für Sachinvestitionen auf 30 bis 40 Millionen US‑Dollar gesenkt, was das Management mit Effizienzverbesserungen begründet.
Kasse, Bewertung und Ausblick
Auf der Finanzseite verfügt das Unternehmen laut letztem Quartalsstand über rund 1 Milliarde US‑Dollar an liquiden Mitteln. Diese Reserve soll den Zeitraum bis zur angestrebten kommerziellen Produktion überbrücken. Die Enterprise Value beläuft sich auf etwa 5,58 Milliarden US‑Dollar.
Bemerkenswert ist die Kursentwicklung: Auf Jahressicht hat die Aktie sich mehr als verdoppelt, bleibt aber deutlich unter dem Jahreshoch, was auf hohe Erwartungen, aber auch spürbare Schwankungen hindeutet. Der RSI von 35 und eine annualisierte 30‑Tage-Volatilität von gut 51 % unterstreichen, wie nervös das Papier gehandelt wird.
Für die nächsten Monate rückt vor allem die weitere Entwicklung der „Eagle Line“ und der Abschluss zusätzlicher Industrievereinbarungen in den Fokus. Entscheidend wird sein, ob QuantumScape die technischen Zusagen in belastbare Lieferverträge mit klaren Volumen- und Umsatzperspektiven überführen kann – darauf basieren letztlich die derzeitigen Bewertungsniveaus.
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