QuantumScape Aktie: Insider kassieren
QuantumScape kommt operativ voran, doch auf der Insiderseite dominiert der Verkaufsknopf. Binnen weniger Tage hat ein langjähriger Direktor Aktien im Wert von rund 37 Millionen US‑Dollar abgegeben – in einem Jahr, das ohnehin von Insiderverkäufen geprägt ist. Wie passt das zu den technologischen Fortschritten und dem anstehenden Wechsel an die Nasdaq?
Großer Verkauf durch Direktor Saluja
Auslöser der aktuellen Diskussion ist Direktor Dipender Saluja, Managing Director der Investmentgesellschaft Capricorn‑Libra Investment Group LP. Laut am 16. Dezember veröffentlichten SEC‑Meldungen hat er Mitte Dezember zwei große Pakete QuantumScape‑Aktien verkauft:
- Am 12. Dezember veräußerte er 684.524 Class‑A‑Aktien zu einem gewichteten Durchschnittspreis von 11,94 US‑Dollar je Aktie. Das Volumen lag bei rund 8,17 Millionen US‑Dollar.
- Am 15. Dezember folgten weitere 2.613.121 Class‑A‑Aktien zu durchschnittlich 11,01 US‑Dollar je Stück und einem Gesamtwert von etwa 28,77 Millionen US‑Dollar.
In Summe trennte sich Saluja damit von Aktien im Wert von rund 36,9 Millionen US‑Dollar. Komplett ausgestiegen ist er allerdings nicht: Über Capricorn‑Libra hält er weiterhin indirekt knapp 9,9 Millionen Anteile, zusätzlich zu gut 372.000 direkt gehaltenen Aktien. In der SEC‑Meldung wird zudem klargestellt, dass er die wirtschaftlichen Rechte an den Fonds‑Aktien nur im Rahmen seines finanziellen Interesses für sich beansprucht.
Der jüngste Verkaufsblock fällt in eine Phase, in der die Aktie nach einem starken Jahresverlauf deutlich von ihrem Hoch zurückgekommen ist. Aktuell notiert der Titel bei 10,84 US‑Dollar und damit klar unter dem 50‑Tage‑Durchschnitt – nach einem Anstieg von rund 100 Prozent auf Zwölfmonatsbasis steht kurzfristig also eher Konsolidierung als Rally im Vordergrund.
Insidertrend: Mehr Verkäufe als Käufe
Saluja ist 2025 nicht der einzige, der Kasse gemacht hat. Laut den SEC‑Angaben setzt sich bei QuantumScape ein Muster fort: Über das Jahr hinweg summieren sich Insiderverkäufe auf rund 65,8 Millionen US‑Dollar, verteilt auf etwa 100 Transaktionen. Dem stehen Käufe im Volumen von rund 35,3 Millionen US‑Dollar gegenüber.
Zu den auffälligeren Transaktionen der vergangenen Monate zählen:
- Chief Legal Officer Michael McCarthy, der Ende November Aktien im Wert von rund 894.000 US‑Dollar veräußerte.
- Chief Technology Officer Timothy Holme, der über mehrere Transaktionen hinweg Pakete im Gesamtwert von mehreren Millionen US‑Dollar verkaufte.
- Direktor Bradley Buss, der Ende Oktober Aktien im Wert von über 5 Millionen US‑Dollar abgab.
Marktbeobachter verweisen darauf, dass solche Bewegungen bei wachstumsstarken Technologieunternehmen mit deutlichen Kursgewinnen nicht unüblich sind. Gleichwohl unterstreicht der Saluja‑Block, dass ein Teil des Managements und des Boards die Kursentwicklung 2025 zur Realisierung von Gewinnen genutzt hat.
Wechsel an die Nasdaq und operative Fortschritte
Parallel zu den Insideraktivitäten stellt QuantumScape die Kapitalmarktbasis neu auf. Am 10. Dezember gab das Unternehmen bekannt, seine Börsennotiz von der New York Stock Exchange an den Nasdaq Global Select Market zu verlagern. Der Wechsel soll am 23. Dezember wirksam werden, das Tickersymbol „QS“ bleibt erhalten.
Der Schritt soll das Unternehmen stärker in das Umfeld wachstumsorientierter Technologie‑Werte einbetten. QuantumScape selbst betont, dass der Handel für Investoren dadurch nicht gestört werden soll und man sich von der Nasdaq‑Plattform langfristig Vorteile für die Wahrnehmung und den Aktionärswert erhofft.
Operativ meldete das Unternehmen 2025 mehrere Etappenerfolge:
- Die Installation der Kernanlagen für die „Eagle Line“‑Pilotfertigung in San Jose wurde fristgerecht bis Jahresende abgeschlossen.
- Im dritten Quartal 2025 verbuchte QuantumScape erstmals nennenswerte Kundenerlöse mit Abrechnungen von 12,8 Millionen US‑Dollar – ein erster Schritt hin zu einer Monetarisierung der Technologie.
- Die Prognose für den bereinigten EBITDA‑Verlust 2025 wurde auf 245 bis 260 Millionen US‑Dollar eingegrenzt, zuvor lag die Spanne bei 250 bis 270 Millionen US‑Dollar.
- Mit einer Liquidität von rund 1 Milliarde US‑Dollar rechnet das Management damit, die Finanzierung bis etwa 2029 gesichert zu haben.
Damit sendet das Unternehmen auf der operativen Seite Signale fortschreitender Industrialisierung, bleibt aber klar in der Investitionsphase.
Analysten bleiben vorsichtig
Trotz Kursverdopplung im Jahresverlauf und der gemeldeten Fortschritte zeigt sich die Analystenseite eher zurückhaltend. Das durchschnittliche 12‑Monats‑Kursziel liegt bei rund 9,89 US‑Dollar und damit leicht unter dem aktuellen Niveau. Die Schätzungen reichen dabei weit auseinander – von vorsichtigen 2,50 US‑Dollar bis hin zu 16,00 US‑Dollar.
Morgan Stanley hat QuantumScape jüngst erstmals mit „Equal‑Weight“ eingestuft und ein Kursziel von 12 US‑Dollar gesetzt. Begründet wird die neutrale Einschätzung vor allem mit der begrenzten Cash‑Reichweite, während gleichzeitig massiv in die nächste Entwicklungsstufe investiert werden muss. Quantitativ wird die abwartende Haltung durch den Zacks Rank #3 (Hold) unterstrichen; Analysten erwarten für 2025 eine Ergebnisverbesserung von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, für 2026 sind es 16 Prozent.
Nächste Termine im Blick
Die Gemengelage aus Insiderverkäufen, Börsensegmentwechsel und operativen Meilensteinen macht die nächsten Monate zu einer wichtigen Bewährungsprobe. Entscheidend werden vor allem drei Termine:
- Der Vollzug des Nasdaq‑Wechsels am 23. Dezember 2025
- Die geplante Einweihungsveranstaltung für die Eagle‑Line‑Pilotfertigung im Februar 2026
- Der nächste Quartalsbericht, der aktuell für den 11. Februar 2026 erwartet wird
An diesen Wegmarken dürfte sich zeigen, ob QuantumScape den Übergang von der Entwicklungs‑ zur Frühphase der Kommerzialisierung so gestalten kann, dass die bisherige Kursperformance und das anhaltende Insider‑Profit‑Taking langfristig getragen werden.
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