Die Diskrepanz zwischen Börsenkurs und operativer Realität könnte kaum größer sein. Während die Puma-Aktie durch massive Übernahmegerüchte in den letzten 30 Tagen fast 40 Prozent zugelegt hat, kämpft der Konzern operativ ums Überleben. Das Management musste sich nun kurzfristig frisches Kapital in dreistelliger Millionenhöhe sichern, um die Liquidität zu gewährleisten.

Die Faktenlage zum Jahresende 2025 ist zwiespältig:
* Kapitalspritze: Puma sichert sich über 600 Millionen Euro frische Liquidität.
* Kursrally: Die Aktie stieg auf Monatssicht um 39,65 Prozent.
* Operatives Loch: Für das Gesamtjahr 2025 wird ein operativer Verlust erwartet.

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Dringend benötigte Liquidität

Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach hat sich vergangene Woche einen Brückenkredit über 500 Millionen Euro gesichert, der vollständig von Santander Corporate & Investment Banking bereitgestellt wird. Hinzu kommen weitere bestätigte Kreditlinien in Höhe von 108 Millionen Euro.

Diese Maßnahmen verschaffen CFO Markus Neubrand zwar dringend benötigte Zeit, deuten aber auch auf die Ernsthaftigkeit der finanziellen Engpässe hin. Beide Fazilitäten laufen bis zu zwei Jahre. Im Hintergrund steht bereits die nächste Hürde: Die Refinanzierung einer bestehenden revolvierenden Kreditlinie von 1,2 Milliarden Euro muss zeitnah angegangen werden.

Operativer Absturz trifft auf Börsen-Hype

Fundamental betrachtet war 2025 ein Desaster für Puma. Trotz der jüngsten Erholung notiert das Papier seit Jahresanfang immer noch gut 50 Prozent im Minus. Die Gründe sind vielfältig: Ein Umsatzeinbruch im wichtigen US-Markt um über 9 Prozent, belastende US-Zölle und Lagerbestände, die auf über 2,1 Milliarden Euro angeschwollen sind.

Der neue CEO Arthur Hoeld, der seit Juli im Amt ist, musste die ursprüngliche Gewinnprognose komplett streichen. Statt eines Gewinns rechnet der Konzern für 2025 nun mit einem operativen Verlust und einem währungsbereinigten Umsatzrückgang im zweistelligen Bereich.

Wer greift zu?

Dass die Aktie zuletzt dennoch bei 21,75 Euro notierte und sich deutlich vom 52-Wochen-Tief bei 15,48 Euro absetzen konnte, liegt allein an der "Fantasie". Marktteilnehmer spekulieren darauf, dass der angeschlagene Konzern bald übernommen wird. Besonders die chinesischen Branchengrößen Anta Sports und Li-Ning werden als potenzielle Käufer gehandelt. Auch Asics und die Authentic Brands Group gelten als mögliche Interessenten.

Treibstoff für diese Spekulationen liefert der Großaktionär Artemis. Die Beteiligungsgesellschaft der Familie Pinault hält rund 29 Prozent der Anteile und bezeichnete das Engagement zuletzt als "nicht strategisch". Ein Ausstieg der Franzosen gilt als Startschuss für eine mögliche Übernahme.

Bewertung und Ausblick

Die charttechnische Situation spiegelt die Überhitzung wider: Mit einem RSI von 73,2 ist die Aktie kurzfristig stark überkauft. Analysten warnen davor, die fundamentalen Risiken auszublenden. Mwb Research bestätigte beispielsweise das "Hold"-Rating mit einem Kursziel von 21 Euro, was unter dem aktuellen Kursniveau liegt. Der jüngste Anstieg wird hier primär als Vorwegnahme eines Übernahmeszenarios gewertet, nicht als operative Wende.

Für Anleger richtet sich der Blick nun auf den 26. Februar 2026. Dann wird Puma die detaillierten Zahlen für das Verlustjahr präsentieren und aufzeigen müssen, wie der angekündigte "Reset" im Übergangsjahr 2026 konkret aussehen soll – sofern bis dahin kein Übernahmeangebot auf dem Tisch liegt.

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