Ein optimistischer Analystenkommentar und starke Zahlen eines US-Konkurrenten haben der Puma Aktie zum Wochenschluss spürbar Auftrieb gegeben. Nach Monaten mit herben Verlusten startet der Titel damit einen neuen Erholungsversuch. Entscheidend wird nun, ob aus dem Stimmungsumschwung mehr als nur eine kurze technische Gegenbewegung wird.

Analysten-Upgrade stützt Erholung

Am Freitag gehörte Puma zu den stärkeren Werten im deutschen Nebenwerte-Bereich. Die Aktie legte um rund 4,1 % auf 21,86 Euro zu und setzte damit den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fort. Auf 30-Tage-Sicht steht inzwischen ein Plus von knapp 30 %, obwohl der Titel seit Jahresbeginn immer noch mehr als 50 % im Minus liegt.

Auslöser der jüngsten Bewegung war vor allem eine aktualisierte Studie von Bernstein Research. Analyst William Woods bestätigte seine Einstufung „Outperform“ und beließ das Kursziel bei 24 Euro. Er räumt zwar ein, dass über den europäischen Konsumenten weiterhin eine „Wolke der Vorsicht“ hängt, sieht Puma aber – ähnlich wie Inditex – als möglichen Gewinner innerhalb eines schwierigen Umfelds.

Kern seiner Argumentation: Trotz anhaltender Nachfrageschwäche im Mode- und Sportartikelmarkt traut Woods Puma zu, sich mit dem eigenen Geschäftsmodell vom Wettbewerb abzusetzen. Das sorgte bei Anlegern, die zuvor vor allem die konjunkturellen Risiken in Europa im Blick hatten, für spürbare Entspannung.

Lululemon-Zahlen geben Branchenfantasie

Zusätzliche Unterstützung kam aus Nordamerika. Lululemon, spezialisiert auf Yoga- und Athleisure-Bekleidung, veröffentlichte am Donnerstagabend Quartalszahlen, die die Erwartungen übertrafen. Besonders der Ausblick signalisiert eine robustere Nachfrage im Sport-Lifestyle-Segment, als viele Marktteilnehmer zuvor unterstellt hatten.

Dieser Impuls wirkte am Freitag in den europäischen Markt hinein. Neben Puma profitierten auch andere Sportartikelwerte wie Adidas. Händler berichteten von Eindeckungskäufen, nachdem sich Investoren im Vorfeld der Lululemon-Zahlen eher defensiv positioniert hatten.

Die erneute Zuversicht in die Ertragskraft des Segments wirkt damit wie ein Stimmungsindikator für die gesamte Branche – und untermauert das von Bernstein skizzierte Bild, dass ausgewählte Marken auch in einem verhaltenen Konsumumfeld wachsen können.

Stabiler Großaktionär als Anker

Die jüngste Kursreaktion spielt sich vor dem Hintergrund einer weitgehend geklärten Aktionärsstruktur ab. Der französische Familieninvestor Artémis, Investmentvehikel der Familie Pinault, hält weiterhin rund 29 % der Anteile.

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In der zweiten Jahreshälfte 2025 kursierten immer wieder Spekulationen über mögliche Verkäufe oder einen Komplettausstieg. Inzwischen hat Artémis jedoch signalisiert, auf dem aktuellen Kursniveau keinen Verkauf anzustreben. Diese Klarheit reduziert die Sorge vor größeren Aktienpaketen, die zusätzlich auf den Markt kommen könnten, und wirkt damit wie eine Art „Bodenplatte“ unter dem Kurs.

Technische Lage und nächste Marken

Mit dem jüngsten Anstieg hat sich das Chartbild aufgehellt. Die Aktie notiert klar über der psychologisch wichtigen 20-Euro-Marke und liegt inzwischen komfortabel über dem 50-Tage-Durchschnitt von 18,93 Euro. Auch der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von 20,90 Euro ist mit gut 4 % positiv.

Auffällig ist der technische Indikator RSI (14 Tage) von 73,2, der auf einen überkauften Bereich hindeutet. Das signalisiert, dass kurzfristig Gewinnmitnahmen möglich sind, ohne den mittelfristigen Erholungsversuch grundsätzlich infrage zu stellen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Schlusskurs Freitag: 21,86 Euro (+4,10 %)
  • Performance 30 Tage: +29,43 %
  • Performance seit Jahresanfang: -50,37 %
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch (46,70 Euro): -53,19 %
  • Abstand zum 52-Wochen-Tief (15,48 Euro): +41,17 %
  • RSI (14 Tage): 73,2 – technisch überkauft
  • Bernstein-Kursziel: 24 Euro – rund 10 % über aktuellem Niveau

Damit wird deutlich: Trotz der jüngsten Rallye bleibt der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch groß, die Erholung steht also noch auf einem fragilen Fundament.

Fazit: Momentum mit Prüfsteinen

Kurzfristig richtet sich der Blick nun auf zwei Faktoren. Zum einen auf die charttechnische Marke um 22 Euro, die sich als Widerstandsbereich abzeichnet. Kann der Kurs dieses Niveau in der kommenden Woche nachhaltig hinter sich lassen, würde das die Chance auf eine Fortsetzung der Jahresend-Erholung deutlich erhöhen.

Zum anderen steht das Weihnachtsgeschäft als operativer Belastungstest an. Es wird zeigen, ob sich die von Bernstein hervorgehobene Resilienz der Marke tatsächlich im Zahlenwerk widerspiegelt und der aktuelle Stimmungsaufschwung damit eine tragfähige Basis bekommt.

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