Puma Aktie: Pinault-Milliardäre wollen raus!

Die französische Milliardärsfamilie Pinault will offenbar ihre 29-Prozent-Beteiligung an Puma verkaufen. Nach einem Bloomberg-Bericht sondiert die Familie bereits potenzielle Käufer für den 800 Millionen Euro schweren Anteil – darunter chinesische Sportriesen wie Anta Sports und Li Ning. Ausgerechnet jetzt, wo der deutsche Sportartikelhersteller mit den schwersten operativen Problemen seit Jahren kämpft. Ist das der verzweifelte Exit aus einem sinkenden Schiff oder eine goldene Gelegenheit für neue Investoren?
Verkaufsdruck durch Schuldenberg
Die Pinault-Familie, die auch den Luxuskonzern Kering kontrolliert, steht unter enormem finanziellen Druck. Mit Schulden von 27 Milliarden Euro Ende 2024 sucht die Familie händeringend nach Wegen, ihre Verschuldung zu reduzieren. Der Puma-Anteil könnte dabei ein willkommener Liquiditätsbaustein sein.
Nach Informationen von Bloomberg arbeitet die Pinault-Holding Artemis bereits mit Beratern zusammen und hat neben den chinesischen Interessenten auch Investoren aus den USA und dem Nahen Osten kontaktiert.
UBS wendet das Blatt
Die Schweizer Großbank UBS reagierte prompt auf die Verkaufsspekulationen und drehte ihr Rating von "Sell" auf "Neutral" – eine bemerkenswerte Kehrtwende. Gleichzeitig hob sie das Kursziel von 16,30 Euro auf 20,90 Euro an.
Wichtige Einschätzungen der UBS-Analysten:
- Übernahmefantasie könnte fundamentale Probleme kurzfristig überdecken
- Marktfokus verschiebt sich von operativen Belastungen zu Eigentümerschaftsentwicklungen
- Abwärtsrisiko für die Aktie deutlich begrenzt
"Die jüngsten Nachrichten über einen potenziellen Verkauf könnten die Fundamentaldaten kurzfristig in den Hintergrund treten lassen", erklärten die Analysten.
Das Drama hinter den Kulissen
Doch warum wollen die Pinaults ausgerechnet jetzt raus? Ein Blick auf die operativen Zahlen offenbart das ganze Ausmaß der Puma-Krise. Das Unternehmen hatte im Juli seine Prognose für 2025 dramatisch gesenkt und warnt nun sogar vor einem operativen Verlust.
Die verheerenden Q2-Zahlen sprechen eine klare Sprache:
- Währungsbereinigter Umsatzrückgang um 2,0 Prozent
- Bruttogewinnmarge fiel um 70 Basispunkte
- Operativer Verlust von 98 Millionen Euro
- Nettoverlust von 247 Millionen Euro
Besonders schmerzhaft: Die US-Zölle kosten Puma 2025 voraussichtlich 80 Millionen Euro an Bruttogewinn.
Neuer CEO soll Wende schaffen
Seit Juli versucht der neue CEO Arthur Hoeld, der ehemalige Adidas-Vertriebschef, das Ruder herumzureißen. Hoeld spricht offen von einem "Reset-Jahr" 2025 und einem "Übergangsjahr" 2026. Zusätzlich wurde Andreas Hubert als neuer COO ins Boot geholt.
Doch die Herausforderungen sind gewaltig: UBS prognostiziert für 2025 eine magere EBIT-Marge von nur 0,6 Prozent. Eine Rückkehr zu mittleren einstelligen Margen wird erst für 2029 erwartet.
Übernahmefantasie vs. harte Realität
Die Verkaufsspekulationen haben der schwer angeschlagenen Aktie neues Leben eingehaucht – sie schoss zwischenzeitlich um 17 Prozent nach oben. Doch bei einem Minus von über 50 Prozent seit Jahresbeginn bleibt der Schaden gewaltig.
Ob sich aus den Übernahmegerüchten eine konkrete Transaktion entwickelt, bleibt offen. Die Q3-Ergebnisse am 30. Oktober werden zeigen, ob CEO Hoeld seine Strategie-Review überzeugend präsentieren kann. Bis dahin dürfte die Übernahmefantasie das einzige sein, was die Aktie über Wasser hält.
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