ProSiebenSat.1 Aktie: DJV warnt Aktionäre vor Übernahme

Der Übernahmekampf um ProSiebenSat.1 hat eine dramatische Wendung genommen. Erstmals mischt sich eine einflussreiche Berufsorganisation aktiv ein und ruft Aktionäre öffentlich dazu auf, ihre Anteile nicht an den italienischen Bieter Media for Europe zu verkaufen. Bringt dieser ungewöhnliche Schritt den Deal nun ins Wanken?
Politischer Druck statt rein finanzieller Interessen
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Fronten klar abgesteckt. Seine Befürchtung: Im Falle einer erfolgreichen Übernahme durch die von der Berlusconi-Familie kontrollierte MFE könnte die rechtspopulistische Agenda der italienischen Medien auf den deutschen Senderverbund übergestülpt werden.
Plötzlich stehen Aktionäre vor einer grundsätzlichen Entscheidung: Verkaufen sie rein nach finanziellen Gesichtspunkten - oder folgen sie der ethischen Mahnung des Verbands? Der DJV warnt explizit vor einem "Rechtsruck" und stellt den Erhalt der Arbeitsplätze in den Vordergrund.
Machtpoker mit ungewissem Ausgang
Die Italiener konnten sich bisher rund 43,6 Prozent der Anteile sichern - zu wenig für eine vollständige Kontrolle. Die Annahmefrist für das Angebot wurde daher bis zum 1. September verlängert.
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Doch der Widerstand des DJV kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für MFE. Der Appell könnte genau jene unentschlossenen Aktionäre beeinflussen, die der Bieter für die Mehrheit noch benötigt.
Die entscheidenden Faktoren im Überblick:
- MFE verfehlte im ersten Anlauf die 50-Prozent-Marke
- Berufsverband mischt sich erstmals aktiv ein
- Verlängerte Bieterfrist bis 1. September sorgt für anhaltende Unsicherheit
Was bedeutet das für den Kurs?
Die Intervention des DJV hat die Übernahmechancen deutlich unsicherer gemacht. Für die Aktie bedeutet dies eine Fortsetzung der volatilen Phase - immerhin notiert das Papier trotz der jüngsten Verwerfungen seit Jahresanfang mit einem Plus von über 50%.
Der Ausgang des Machtkampfes hängt nun maßgeblich davon ab, ob die medienpolitischen Argumente des Journalistenverbands bei den verbliebenen Aktionären Gehör finden. Steht am Ende doch noch eine Überraschung bevor?
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