Procter & Gamble gilt als defensiver Fels in der Brandung, doch das vergangene Jahr stellte die Geduld der Anleger auf eine harte Probe. Während der Kurs nahe dem 52-Wochen-Tief notiert, tut sich im Hintergrund Interessantes: Große institutionelle Investoren bauen ihre Positionen massiv aus, obwohl Bewertungsmodelle zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Steckt hinter der Kursschwäche eine Gelegenheit für langfristige Investoren?

Widersprüchliche Bewertungen

Marktbeobachter stehen derzeit vor einem Rätsel, was den fairen Wert des Konsumgüterriesen betrifft. Das Bild ist zweigeteilt: Ein aktuelles Discounted-Cash-Flow-Modell (DCF) beziffert den fairen Wert auf über 194 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von rund 26 Prozent entsprechen würde. Diese optimistische Sichtweise stützt sich vor allem auf die stabilen Cashflows des Konzerns.

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Dem gegenüber stehen pessimistische Szenarien, die den fairen Wert bei lediglich rund 120 US-Dollar sehen – ein potenzielles Abwärtsrisiko von fast 19 Prozent. Diese enorme Diskrepanz von über 70 US-Dollar zwischen den Modellen verdeutlicht die aktuelle Unsicherheit der Analysten bezüglich der künftigen Wachstumsraten im Basiskonsumgütersektor.

Großanleger nutzen die Schwäche

Während die theoretischen Modelle keine klare Richtung vorgeben, schaffen große Adressen Fakten. Trotz – oder gerade wegen – der Kursverluste der letzten Monate haben namhafte institutionelle Investoren ihre Anteile drastisch aufgestockt:

  • Holocene Advisors erhöhte seine Position um bemerkenswerte 1.483 Prozent auf nun über 1,3 Millionen Aktien.
  • Lazard Asset Management kaufte massiv zu und steigerte den Bestand um rund 66 Prozent auf 5,5 Millionen Anteile.
  • Adage Capital Partners baute die Position um gut 20 Prozent aus.

Dieser aggressive Einstieg institutioneller Investoren wird am Markt häufig als Vertrauensbeweis in eine Bodenbildung der Aktie gewertet, ungeachtet der durchwachsenen Jahresperformance.

Insider verkaufen, Analysten bleiben optimistisch

Ein gegenteiliges Signal senden jedoch die Führungskräfte des Konzerns. In den letzten 90 Tagen trennten sich Insider von Aktien im Wert von rund 4,6 Millionen US-Dollar, darunter auch Transaktionen von CEO Jon R. Moeller. Zwar können solche Verkäufe private Gründe haben, doch die Divergenz zwischen den Zukäufen der Fonds und den Verkäufen des Managements fällt auf.

Die Analystengemeinde lässt sich davon bisher nicht beirren. Der Konsens lautet weiterhin "Moderate Buy" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 171,40 US-Dollar. Selbst die pessimistischsten Schätzungen liegen derzeit noch über dem aktuellen Kursniveau, was das Abwärtsrisiko aus Sicht der Experten begrenzt.

Dividende als Anker

Für viele Anleger bleibt die Dividendenhistorie das entscheidende Argument. Als "Dividendenaristokrat" hat Procter & Gamble die Ausschüttung seit 69 Jahren in Folge angehoben. Die aktuelle Dividendenrendite von rund 3 Prozent, gedeckt durch einen Jahresüberschuss von über 16 Milliarden US-Dollar, bietet in volatilen Marktphasen eine wichtige Absicherung.

Die Aktie notiert aktuell bei 121,70 Euro und damit nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 118,90 Euro. Die massive Unterstützung durch institutionelle Käufe und die solide Dividendenrendite sprechen für eine Stabilisierung, solange die Bewertungsuntergrenzen der Pessimisten nicht getestet werden.

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