Der Konsumgüterriese Procter & Gamble steckt in der Klemme. Während andere Unternehmen von der Erholung profitieren, kämpft der Traditionskonzern mit schwächelnden Zahlen und einem hartnäckigen Abwärtstrend. Besonders brisant: Selbst die eigenen Führungskräfte verkaufen fleißig Aktien. Steht P&G vor einem größeren Umbruch?

Insider auf Verkaufstour

Die Signale aus der Chefetage sind alarmierend. Moses Victor Javier Aguilar, Chef für Forschung und Innovation, trennte sich Anfang Mai von 10.520 Aktien. Nur wenige Tage zuvor verkaufte Jennifer Davis, CEO der Gesundheitssparte, ebenfalls 1.000 Titel. Wenn die eigenen Manager das Vertrauen verlieren, sollten Anleger hellhörig werden.

Auch große Investoren ziehen sich zurück. Robeco Institutional Asset Management reduzierte seine Position drastisch um 17 Prozent und verkaufte knapp 400.000 Aktien. Bessemer Group folgte mit einem Abbau von 8,8 Prozent der Beteiligung.

Schwache Zahlen sorgen für Ernüchterung

Die jüngsten Quartalszahlen enttäuschten auf ganzer Linie. Mit 19,78 Milliarden Dollar verfehlt P&G die Analystenschätzung von 20,42 Milliarden deutlich - ein Umsatzrückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders schmerzhaft: Der wichtige chinesische Markt brach um 3 Prozent ein.

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Die Probleme sind hausgemacht. Steigende Rohstoffkosten und Währungsschwankungen belasten die Profitabilität. Für das Geschäftsjahr 2025 senkte das Management bereits die Wachstumsprognose - ein klares Warnsignal.

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der Probleme halten Wall Street-Experten an P&G fest. Von 23 Analysten empfehlen 16 die Aktie zum Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 178 Dollar. Die Hoffnung ruht auf der Markenstärke und der beeindruckenden Dividendenhistorie von 69 Jahren ununterbrochener Ausschüttungserhöhungen.

Doch die Realität am Markt spricht eine andere Sprache. Die Aktie kämpft weiterhin mit dem Abwärtsdruck und hat in diesem Jahr bereits deutlich an Wert verloren.

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