Porsche schockt mit einer der drastischsten Prognosensenkungen der Unternehmensgeschichte und wirft seine Elektrostrategie über den Haufen. Statt bis zu 7% operative Marge sind jetzt nur noch magere 2% drin – Zahlen auf dem Niveau eines Massenherstellers, nicht eines Luxuskonzerns. Was steckt hinter diesem radikalen Kurswechsel, und können sich die Stuttgarter noch aus der selbstverschuldeten Krise befreien?

Ende der Elektro-Euphorie: Porsche rudert zurück

Die Gewinnwarnung kam einem strategischen Offenbarungseid gleich. Porsche verschiebt den Marktstart mehrerer vollelektrischer Modelle und verlängert die Produktion von Verbrennern bis in die 2030er Jahre. Das neue SUV oberhalb des Cayenne wird entgegen den ursprünglichen Plänen erstmal nicht als reiner Stromer kommen.

CEO Oliver Blume begründet den Schwenk mit "massiven Veränderungen im Automobilumfeld" und einem Einbruch der Nachfrage nach Luxus-Elektroautos. Seine bittere Erkenntnis: "Das ist kein Sturm, der vorübergeht. Die Welt verändert sich dramatisch – und vor allem anders, als noch vor wenigen Jahren erwartet."

Kernprobleme im Überblick:
- China-Geschäft bricht im Premium-Segment dramatisch ein
- US-Importzölle setzen die Margen unter Druck
- E-Mobilität entwickelt sich viel langsamer als prognostiziert
- Luxuskunden zögern beim Umstieg auf Elektroantriebe

3,1 Milliarden Euro Schmerzensgeld

Die Kehrtwende kostet Porsche außerordentliche 3,1 Milliarden Euro. Den größten Batzen verschlingen Abschreibungen von bis zu 1,8 Milliarden durch die verschobene Elektro-Plattform. Weitere 500 Millionen fließen in stillgelegte Batterieaktivitäten, 400 Millionen gehen für Preisschutzmaßnahmen wegen US-Zöllen drauf.

Richtig bitter wird es für Mutterkonzern Volkswagen: Der muss eine Goodwill-Wertberichtigung von 3 Milliarden Euro schlucken und rechnet mit Gesamt-Einmalbelastungen von 5,1 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass auch die VW-Aktie unter Druck gerät.

Luxus-Margen auf Talfahrt

Die neue operative Umsatzrendite von maximal 2% markiert einen historischen Tiefstand für die Traditionsmarke. UBS-Analyst Patrick Hummel bringt es auf den Punkt: "Das sind keine Margen, die man bei einem Luxusprodukt erwarten würde, zumindest nicht bei einem erfolgreichen."

Auch die mittelfristigen Renditeziele mussten von 15-17% auf 10-15% gestutzt werden. Trotz der Gewinneinbrüche will der Vorstand die Dividendenausschüttungsquote sogar über die üblichen 50% des Nachsteuerergebnisses hieven – allerdings bei deutlich geringerem Absolutbetrag.

Hoffnung auf 2026?

Blume zeigt sich für die Zeit ab 2026 optimistisch und verspricht eine "positive wirtschaftliche Dynamik". Die überarbeitete Produktpalette werde von den Kunden gut angenommen, hofft der CEO. Ob diese Prognose diesmal verlässlicher ist als die gerade kassierte Gewinnwarnung, werden die Q3-Zahlen am 23. Oktober zeigen.

Der drastische Strategiewechsel offenbart, wie selbst etablierte Premiummarken von den Umbrüchen in der Autobranche überrollt werden. Mit einem überzeichneten RSI von nur 20,7 Punkten scheint die Aktie zumindest technisch bereits stark überverkauft.

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