Der Luxus-Sportwagenhersteller wirft seine ambitionierte Elektrostrategie über den Haufen und kehrt überraschend zu Verbrennungsmotoren zurück. Was als revolutionärer Wandel gedacht war, entpuppt sich als kostspieliges Desaster: 3,1 Milliarden Euro Sonderbelastungen und eine Gewinnwarnung schockieren die Märkte. Steckt Porsche in der größten Krise seiner modernen Geschichte?

Strategischer Rückzieher kostet Milliarden

Die Kehrtwende kommt einem Offenbarungseid gleich. Statt wie geplant vollelektrisch zu starten, setzt Porsche bei der neuen SUV-Serie oberhalb des Cayenne nun ausschließlich auf Verbrennungsmotor und Hybrid-Antrieb. CEO Oliver Blume sprach von einem "harten und langen Weg" – eine diplomatische Umschreibung für das Eingeständnis eines strategischen Fehlschlags.

Die dramatischen Folgen der Neuausrichtung:
- Operative Umsatzrendite für 2025 bricht von 5-7% auf maximal 2% ein
- Außerordentliche Belastungen von 3,1 Milliarden Euro erwartet
- Abschreibungen auf verschobene Elektro-Plattform bis zu 1,8 Milliarden Euro
- Mutter Volkswagen muss zusätzlich 3 Milliarden Euro abschreiben

Die schwächelnde Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, der Einbruch im chinesischen Markt und steigende US-Importzölle zwangen das Management zum radikalen Umdenken.

Volkswagen-Konzern schwer angeschlagen

Der Schockwelle erfasst auch den Mutterkonzern: Volkswagen muss eine Wertberichtigung von etwa 3 Milliarden Euro auf den Geschäftsbereich Porsche vornehmen. Damit summiert sich der Gesamtschaden auf 5,1 Milliarden Euro. Auch VW passte seine Prognose nach unten an – die operative Umsatzrendite soll 2025 nur noch 2-3% statt der ursprünglich geplanten 4-5% betragen.

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Ein Blick auf den Kursverlauf offenbart das ganze Ausmaß der Vertrauenskrise: Die Porsche-Aktie hat seit Jahresbeginn bereits über ein Viertel ihres Wertes verloren. Mit einem RSI von nur 20,7 signalisiert der technische Indikator eine deutliche Überverkauftheit.

Lichtblick im Schatten der Krise?

Während Porsche seine Elektro-Ambitionen zurückschraubt, gelang immerhin ein Erfolg in der Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit BASF und BEST wurde ein Pilotprojekt zum chemischen Recycling abgeschlossen. Aus Fahrzeugabfällen entstehen ohne fossile Rohstoffe neue Kunststoffe für Lenkräder – ein wichtiger Schritt zur Kreislaufwirtschaft.

Doch kann dieser technologische Fortschritt die strategischen Verwerfungen kompensieren? Finanzvorstand Dr. Jochen Breckner gibt sich kämpferisch und verspricht eine Neukalibrierung für "langfristigen Erfolg in einer Welt mit herausfordernden Rahmenbedingungen."

Die mittelfristigen Ziele bleiben ambitioniert: Eine operative Umsatzrendite im zweistelligen Bereich, bestenfalls bis zu 15 Prozent. Ob diese nach dem aktuellen Strategiedebakel noch realistisch sind, wird sich zeigen müssen. Anleger sollten die kommenden Quartalsberichte genau verfolgen – der nächste am 23. Oktober dürfte wegweisend werden.

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