Nach monatelangem Stillstand läuft die Produktion bei KTM seit Montag wieder auf Hochtouren – während die Halbjahreszahlen das ganze Ausmaß der Krise offenbaren. Ein außerordentlicher Sanierungsgewinn von über einer Milliarde Euro hat die Bilanz grundlegend saniert. Doch kann der Motorradhersteller nach diesem radikalen Neustart tatsächlich wieder durchstarten?

Produktionslinien laufen wieder – 1.000 Mitarbeiter zurück

Der entscheidende Wendepunkt ist vollzogen: In den österreichischen Kernwerken Mattighofen und Munderfing fertigt KTM seit Montag wieder auf allen vier Produktionslinien. Rund 1.000 Mitarbeiter haben den Normalbetrieb aufgenommen, um die weltweit hohe Nachfrage nach Motorrädern der Marken KTM, Husqvarna und Gasgas zu bedienen.

Diese Wiederaufnahme markiert das offizielle Ende einer über sechsmonatigen Sanierungsphase. Gleichzeitig wurden die Lieferketten nach der monatelangen Unterbrechung vollständig reaktiviert – die Grundlage für künftige Umsätze ist damit gelegt.

Halbjahreszahlen: Das Desaster in Zahlen

Die am Freitagabend vorgelegten vorläufigen Geschäftszahlen zeigen das dramatische Ausmaß des operativen Stillstands:

  • Umsatzeinbruch: Minus 58 Prozent auf nur noch 425 Millionen Euro
  • Absatzrückgang: Motorradverkäufe an Händler sanken von 115.145 auf 50.334 Stück
  • Produktionsstopp: Über sechs Monate gedrosselte oder stillstehende Fertigung

Diese Zahlen spiegeln die direkten Folgen des Sanierungsverfahrens wider und waren am Markt weitgehend erwartet worden.

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Sanierungserfolg: Bilanz fundamental bereinigt

Der Umsatzeinbruch steht jedoch einem bilanziell erfolgreichen Abschluss der Restrukturierung gegenüber. Der Gläubigerverzicht führte zu einem außerordentlichen Sanierungsgewinn, der die Finanzlage grundlegend verbesserte:

  • Restrukturierungsgewinn: 1.187 Millionen Euro stärken die Bilanz massiv
  • EBIT-Turnaround: Von minus 195 Millionen auf plus 931 Millionen Euro
  • Schuldenschnitt: Nettoverschuldung mehr als halbiert von 1,64 auf 0,76 Milliarden Euro
  • Eigenkapital: Mit 533 Millionen Euro wieder positiv (Eigenkapitalquote: 27 Prozent)

Kann der Neustart gelingen?

Pierer Mobility hat die Krise genutzt, um sich fundamental zu sanieren – der Preis war ein operativ katastrophales erstes Halbjahr. Entscheidend wird nun, wie schnell sich der Produktionshochlauf in steigenden Verkaufszahlen niederschlägt.

Die starke Endkundennachfrage, die während des Stillstands die Lagerbestände deutlich reduziert hat, trifft nun auf eine wieder voll funktionsfähige Fertigung. Der Markt wird gespannt verfolgen, ob dieser Neustart den erhofften Erfolg bringt.

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