Die Pharmabranche steht am Scheideweg – und Pfizer zündelt an einem gefährlichen Pulverfass. Statt sich mit den diskutierten Preisbremse in den USA abzufinden, geht der Konzern in die Offensive – und droht anderen Ländern nun offen mit Lieferstopps. Ein riskantes Spiel mit dem Feuer.

Machtpoker um Arzneimittelpreise

Pfizer-Chef Albert Bourla hat die Debatte um Medikamentenpreise internationalisiert. Sein Vorstoß: Länder außerhalb der USA sollen sich verpflichten, einen festen Anteil ihres Pro-Kopf-BIPs für innovative Medikamente auszugeben – ähnlich wie die NATO-Mitglieder bei Militärausgaben.

Dahinter steckt eine klare Strategie: Während die USA über Preisobergrenzen diskutieren, will Pfizer die Margen anderswo erhöhen. Doch der Plan hat einen Haken – und der könnte für den Konzern gefährlich werden.

Drohung mit Lieferstopps

Besonders brisant: Bourlas unverhohlene Warnung an ausländische Gesundheitssysteme. Sollten andere Länder ihre Ausgaben nicht erhöhen, während die USA Preise drücken, könnte Pfizer Medikamente aus staatlichen Erstattungsprogrammen zurückziehen.

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Diese Eskalation überrascht: Statt stillschweigend die Gewinne umzuschichten, geht der Konzern auf Konfrontationskurs. Die Botschaft ist klar – wer nicht zahlt, bekommt nicht. Doch wie werden Regierungen auf diese Erpressung reagieren?

Aktie unter Druck

Für Anleger bedeutet dieser strategische Schwenk eine Zitterpartie. Einerseits könnte eine internationale Preisangleichung nach oben die Margen stabilisieren. Andererseits drohen Imageschäden und politische Gegenreaktionen.

Die Aktie notiert derzeit knapp 20% unter dem Jahresanfangswert – ein deutliches Zeichen der Skepsis. Ob Bourlas riskantes Poker aufgeht, wird sich zeigen. Eines ist klar: In der Pharmabranche wird gerade die nächste Schlacht geschlagen – und Pfizer hat die erste Salve abgefeuert.

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