PayPal Aktie: Paradoxe Talfahrt

PayPal übertrifft Quartalsziele, doch Anleger zweifeln am künftigen Wachstum. Was treibt die paradoxe Kursentwicklung?

Starke Quartalszahlen, bestätigte Jahresziele – und trotzdem schicken Anleger die PayPal-Aktie auf Talfahrt. Ein paradoxes Bild, das Fragen aufwirft. Was steckt hinter der Skepsis der Börse, obwohl die Gewinne sprudeln?

Milliardengewinne? Nicht genug!

Die Zahlen für das erste Quartal konnten sich eigentlich sehen lassen. Der Gewinn kletterte deutlich auf 1,287 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 888 Millionen im Vorjahreszeitraum. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 1,33 US-Dollar die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt nur mit 1,16 US-Dollar gerechnet hatten. Selbst der Umsatz legte leicht um 1,2 Prozent auf 7,791 Milliarden US-Dollar zu.

Doch die Börse zeigte sich unbeeindruckt, ja geradezu enttäuscht. Die Aktie geriet nach Bekanntgabe der Zahlen unter Druck. Der Grund: Anleger sorgen sich offenbar weniger um die aktuelle Profitabilität, sondern vielmehr um das zukünftige Wachstum des Zahlungsdienstleisters.

Seit der Übernahme durch CEO Alex Chriss Ende 2023 liegt der Fokus verstärkt auf margenstarken Geschäften statt auf reinem Volumenwachstum. Chriss sprach zwar vom fünften Quartal in Folge mit profitablem Wachstum, doch genau diese Strategie scheint die Märkte zu verunsichern. Reicht reine Profitabilität, wenn das Wachstumstempo nachlässt?

Blick nach vorn – Beruhigung Fehlanzeige?

Auch der Ausblick konnte die Gemüter nicht beruhigen. Für das laufende zweite Quartal stellt das Unternehmen einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,29 und 1,31 US-Dollar in Aussicht.

An der Prognose für das Gesamtjahr 2025 hält das Management fest: Hier wird weiterhin ein bereinigter Gewinn zwischen 4,95 und 5,10 US-Dollar je Aktie erwartet. Damit liegt PayPal zwar im Rahmen der Analystenschätzungen von rund 5,00 US-Dollar, ein positiver Impuls für den Aktienkurs blieb jedoch aus. Die Kernfrage bleibt: Kann PayPal das Ruder herumreißen und die Anleger wieder von seiner Wachstumsgeschichte überzeugen, oder bleibt der Fokus auf Profitabilität vorerst ein Bremsklotz für die Aktie?