PayPal Aktie: Bewertungsrätsel
PayPal liefert solide Zahlen, doch an der Börse bleibt der Kurs unter Druck. Analysten senken ihre Ziele, einige Großinvestoren reduzieren Positionen – andere steigen mit hohem Volumen ein. Wie passt das zusammen: operativ robuste Entwicklung, aber ein skeptischer Markt?
Analysten drücken den Daumen
Der jüngste Gegenwind kommt klar von der Analystenseite. Baird hat die Aktie auf „Neutral“ abgestuft und ein Kursziel von 66 US‑Dollar gesetzt. Bank of America ging noch deutlicher vor und senkte ihr Kursziel von 93 auf 68 US‑Dollar. Hintergrund sind vor allem Sorgen über eine zähere Erholung bei den Checkout-Volumina und hohe Investitionen, die 2026 anstehen sollen.
Trotz dieser Zurückhaltung bleibt der übergeordnete Konsens bei „Halten“. Die durchschnittlichen 12-Monats-Kursziele liegen aktuell knapp unter 80 US‑Dollar und damit mehr als 28 % über dem jüngst gehandelten Niveau. Die Differenz zwischen Marktpreis und Analystenzielen zeigt jedoch, dass ein spürbarer Teil des Marktes erhebliche Umsetzungsrisiken einpreist.
Institutionelle Anleger mit gegensätzlichen Strategien
Auf der Seite der Großanleger zeigt sich ein gespaltenes Bild. Mehrere bekannte Adressen haben im zweiten Quartal 2025 deutlich abgebaut:
- Caxton Associates LLP reduzierte seine Position um 45,1 % und trennte sich von 135.401 Aktien.
- Headlands Technologies LLC senkte den Bestand um 34,5 %.
- Liontrust Investment Partners LLP verkaufte 144.987 Aktien, ein Minus von 9,0 %.
- Nikko Asset Management Americas Inc. kürzte um 7,8 %.
Parallel nutzen andere Investoren das aktuelle Bewertungsniveau als Chance. Besonders auffällig: Norges Bank hat eine neue Großposition im Umfang von rund 921,6 Mio. US‑Dollar aufgebaut. Dimensional Fund Advisors erhöhte seinen Bestand zudem um 14,0 % auf über 4 Mio. Aktien. Dieses Wechselspiel aus Verkäufen und selektiven Käufen passt zu einer Aktie, bei der viele Investoren noch nicht überzeugt sind, ob der Boden bereits erreicht ist.
Ein Blick auf die Kursentwicklung unterstreicht den Druck: In den vergangenen zwölf Monaten liegt die Aktie gut 38 % im Minus, seit Jahresbeginn rund 37 %. Der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch beträgt über 40 %, der Titel notiert nur knapp über dem jüngsten Jahrestief.
Operativ deutlich stabiler als der Kurs
Deutlich freundlicher liest sich die operative Entwicklung. Im dritten Quartal 2025 übertraf PayPal die Markterwartungen:
- Ergebnis je Aktie: 1,34 US‑Dollar (Konsens: 1,20 US‑Dollar)
- Umsatz: 8,42 Mrd. US‑Dollar (Erwartung: 8,21 Mrd. US‑Dollar), plus 7,3 % gegenüber dem Vorjahr
- Zahlungsvolumen (TPV): 458 Mrd. US‑Dollar, ein Anstieg um 8 %
- Aktive Accounts: plus 1 % auf 438 Mio.
Für das Gesamtjahr 2025 stellt das Management ein Ergebnis je Aktie zwischen 5,35 und 5,39 US‑Dollar in Aussicht. Das signalisiert, dass das Kerngeschäft wächst und profitabel bleibt, auch wenn die Dynamik nicht mehr an frühere Hochphasen heranreicht. Der Kontrast zwischen operativer Entwicklung und Kursverlauf ist damit deutlich.
YouTube-Deal stärkt die Plattform
Strategisch arbeitet PayPal zudem an zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten seines Ökosystems. So unterstützt YouTube inzwischen den PayPal‑Stablecoin PYUSD für Auszahlungen an Creator in den USA. Inhalteanbieter können damit direkt in einen an den US‑Dollar gekoppelten digitalen Token ausgezahlt werden.
Diese Integration bindet PayPal tiefer in die Creator Economy ein und erweitert den Einsatzbereich der hauseigenen Digital-Asset-Infrastruktur. Mittelfristig könnte das zusätzliche Transaktionsvolumina bringen und die Rolle von PayPal im Schnittfeld von Bezahldiensten und Krypto-Dienstleistungen festigen.
Bewertung deutlich unter Branchenschnitt
Auffällig ist die aktuelle Bewertung. Die PayPal‑Aktie wird auf Basis der Gewinnschätzung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 11,7 bis 12,4 gehandelt. Das liegt klar unter dem Branchenschnitt von 13,6 und weit unter dem Durchschnitt vergleichbarer Wachstumswerte, der im Bereich von 60 liegt.
DCF‑Modelle, etwa von Simply Wall St, kommen auf einen fairen Wert von 120,43 US‑Dollar – deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Der Markt diskontiert damit künftige Cashflows sehr stark, vor allem aus Sorge vor intensiver Konkurrenz und geringerer Wachstumsdynamik. Gleichzeitig bleibt der strukturelle Vorteil eines großen Nutzerstamms und einer etablierten Marke bestehen. Wie sich diese Gegensätze auflösen, dürfte vor allem von der Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr und der Umsetzung der Investitionspläne für 2026 abhängen.
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