PayPal sucht verzweifelt nach Wachstumsimpulsen – und setzt dabei voll auf künstliche Intelligenz. Die jüngste Ankündigung einer strategischen Partnerschaft mit Google brachte zwar kurzfristig Euphorie an der Börse, doch die fundamentale Frage bleibt: Reicht eine KI-Allianz, um den angeschlagenen Fintech-Riesen aus seiner Talsohle zu holen?

Machtpoker der Tech-Giganten

Das am Mittwoch verkündete Bündnis sieht vor, dass PayPal seine Zahlungslösungen – including Hyperwallet und Payouts – tief in Googles Ökosystem integriert. Im Gegenzug erhält der Zahlungsdienstleister Zugang zu Googles KI-Kompetenz für verbesserte Payment-Services und Sicherheit. Beide Unternehmen sprechen von "agentic commerce" – einer neuen Ära des Handelns, in der KI-gesteuerte Agenten Transaktionen autonom durchführen.

Google-CEO Sundar Pichai betonte die strategische Bedeutung: "PayPal ist ein Leader im digitalen Commerce. Zusammen machen wir Online-Transaktionen simpler und sicherer." Für PayPal-CEO Alex Chriss kommt die Partnerschaft zum richtigen Zeitpunkt: "In dieser aufstrebenden Welt des agentic Commerce sind Vertrauen und Innovation entscheidend."

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Analysten bleiben skeptisch

Trotz des initialen Kursanstiegs von über 3% am Donnerstag bleiben viele Wall-Street-Experten zurückhaltend. Morgan Stanley begrüßte zwar die strategische Richtung, dämpfte aber die Erwartungen: "Die Integration als Zahlungsanbieter könnte Investoren mehr Vertrauen in die mittelfristigen Ziele geben, aber wir glauben nicht, dass die Partnerschaft kurzfristig entscheidend sein wird."

Die Investmentbank rechnet damit, dass PayPals Anteil an Googles Payment-Processing nur langsam wachsen wird – mit Margen, die wahrscheinlich unter dem Durchschnitt liegen. Baird-Analysten zeigten sich optimistischer und sehen in der Kooperation "eine inkrementelle Wachstumschance für PayPal zusätzlich zum Zugang zu modernster KI-Technologie".

Wettlauf gegen die Zeit

Die Google-Partnerschaft kommt atemberaubend spät für PayPal, das seit Monaten mit nachlassendem Wachstum im Kerngeschäft kämpft. Das Unternehmen targetiert zwar eine Steigerung der Branded-Checkout-Transaktionen von derzeit mittleren einstelligen Prozentzahlen auf 8-10% bis 2027 – doch viele Investoren zweifeln an der Umsetzbarkeit.

Hinzu kommen Restrukturierungskosten von 92 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2025 und ein Aktienkurs, der seit Jahresbeginn über 30% im Minus liegt und sich gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief von 52,42 Euro bewegt. Die jüngste leichte Erholung auf 58,06 Euro ändert wenig am grundsätzlichen Abwärtstrend.

Die große Frage

Kann eine KI-Partnerschaft mit Google tatsächlich den Turnaround einleiten, den so viele Anleger herbeisehnen? Oder handelt es sich lediglich um einen Ablenkungsmanöver von den fundamentalen Herausforderungen? Die Antwort darauf könnte bereits mit den Q3-Zahlen Ende Oktober kommen – dann wird sich zeigen, ob strategische Ankündigungen auch in harten Zahlen sichtbar werden.

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