Palantir Aktie: Rally mit Risiko
Palantir gehört in diesem Jahr zu den Überfliegern an der Börse – der Kurs hat sich seit Jahresanfang mehr als verdoppelt. Starke Wachstumszahlen, große US-Militärverträge und der KI-Hype treiben die Fantasie. Gleichzeitig ist die Bewertung extrem ambitioniert, was die Nervosität im Markt erhöht. Wie stabil ist dieser Aufwärtstrend wirklich?
Starker Aufschwung, aber erste Ermüdungszeichen
Die Aktie befindet sich klar in einem langfristigen Aufwärtstrend. In den vergangenen zwölf Monaten legte sie um gut 112 % zu, seit Jahresbeginn sind es sogar rund 124 %. Damit notiert der Titel deutlich über seinen mittelfristigen Durchschnittslinien; der 200-Tage-Durchschnitt wird aktuell um knapp 25 % übertroffen, was den steilen Trend unterstreicht.
Kurzfristig wirkt der Kurs jedoch überhitzt. Der RSI auf 14-Tage-Basis liegt mit knapp 79 im überkauften Bereich. Nach dem Rücksetzer auf ein Zwischentief Mitte Januar hat sich der Kurs kräftig erholt, liegt aber noch rund 8,5 % unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch von Anfang November. Der Markt tastet sich damit an eine Zone heran, in der Gewinnmitnahmen wahrscheinlicher werden.
Wachstumstreiber: Staat und KI-Kommerzgeschäft
Operativ liefert Palantir beeindruckende Wachstumsraten. Im dritten Quartal 2025 stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 63 % auf 1,18 Milliarden US‑Dollar. Besonders dynamisch läuft das US-Kommerzgeschäft: Die Erlöse in diesem Segment legten um 121 % zu. Das zeigt, dass Palantir zunehmend über das klassische Behördengeschäft hinauswächst.
Auf der staatlichen Seite sorgt eine Serie großer Verteidigungsaufträge für Rückenwind. Zuletzt wurden unter anderem ein rund 10‑Milliarden‑Dollar‑Vertrag mit der US-Armee und ein weiterer Auftrag der US‑Navy im Volumen von 448 Millionen Dollar bekannt. Diese Deals festigen die Rolle des Unternehmens als wichtiger Anbieter im sicherheitsrelevanten Daten- und KI-Bereich.
Kurz zusammengefasst:
- Umsatzwachstum Q3 2025: +63 % gegenüber Vorjahr
- US-Kommerzumsatz: +121 % gegenüber Vorjahr
- Große Regierungsaufträge: u. a. Armee (10 Mrd. $), Navy (448 Mio. $)
Diese Kombination aus Verteidigungsaufträgen und starkem kommerziellen KI-Geschäft ist derzeit der zentrale Kurstreiber.
Bewertungsdruck und „Blasen“-Debatte
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Mit der Kursrally ist die Bewertung in extreme Höhen geklettert. Auf Basis der aktuellen Gewinne liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei deutlich über 450. Damit wird dem Unternehmen praktisch ein anhaltend sehr hohes Wachstum unterstellt – Abweichungen von dieser Erwartung könnten schnell zu heftigen Kursreaktionen führen.
Am Markt prallen zwei Lager aufeinander:
Bank of America hat ihre Kaufempfehlung erneuert und verweist auf die hohe Überzeugungskraft des Investment-Case rund um KI-Einführung und Datenplattformen. Andere Marktbeobachter warnen hingegen, dass schon eine Verlangsamung des Wachstums ab 2026 eine scharfe Korrektur auslösen könnte. Die Diskussion dreht sich damit weniger um die Frage, ob Palantir wächst, sondern ob der aktuelle Preis dieses Wachstum nicht bereits übervoll einpreist.
Technische Marken im Blick
Charttechnisch befindet sich die Aktie nach der jüngsten Erholung in einer Konsolidierungsphase innerhalb eines intakten Aufwärtstrends. Aus technischer Sicht lassen sich drei Zonen herausarbeiten:
- Kurzfristige Unterstützung: Der Bereich um 190–194 US‑Dollar gilt aktuell als wichtiger Boden.
- Nächster Widerstand: Ein nachhaltiger Ausbruch über etwa 198 US‑Dollar wäre ein Signal, dass die Rally in Richtung Allzeithoch fortgesetzt werden kann.
- Unterstützung tiefer: Ein Bruch der aktuellen Unterstützungszone könnte den Weg zurück in Richtung 150 US‑Dollar öffnen, wo zuvor eine markante Zwischenerholung startete.
Die jüngste Erholung vom Bereich um 147 US‑Dollar wurde vor allem durch technische Käufer ausgelöst, die auf ein Retracement-Niveau setzten. Nun entscheidet sich, ob genug Momentum vorhanden ist, um die Widerstandszone im oberen 190er-Bereich zu überwinden.
Fazit: Spannungsfeld zwischen Wachstum und Bewertung
Palantir steht aktuell in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite stehen sehr hohe Wachstumsraten, starke US-Verteidigungsaufträge und ein boomendes KI-Kommerzgeschäft. Auf der anderen Seite signalisiert die Kombination aus Bewertungsniveau, überkauftem RSI und der Nähe zum 52‑Wochen-Hoch ein erhöhtes Rückschlagsrisiko.
Kurzfristig dürften insbesondere die Kursreaktionen um die Widerstandsmarken im oberen 190er-Bereich und die Entwicklung des Wachstums in den kommenden Quartalen entscheidend dafür sein, ob sich der Trend eher in Richtung eines neuen Hochs oder einer deutlicheren Korrektur fortsetzt.
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