Palantir wächst rasant, doch der Markt stellt die Frage nach dem Preis. Nach einem deutlichen Rücksetzer prallen zwei Lager hart aufeinander: Anleger, die die starke KI-Positionierung feiern – und jene, die die Bewertung für völlig überzogen halten. Hinzu kommen auffällige Insiderverkäufe im Top-Management, die die Nervosität zusätzlich erhöhen.

Bewertung unter der Lupe

Die Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten trotz der jüngsten Schwäche insgesamt stark zugelegt: Seit Jahresanfang steht ein Plus von rund 106 %, auf Jahressicht sogar knapp 119 %. Gleichzeitig notiert der Kurs aktuell etwa 16 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, was auf eine spürbare Korrektur nach einem sehr starken Lauf hinweist.

Der Kern der Kritik: die Bewertung. Im Originalbericht wird Palantir mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis im Bereich von über 400 und einem Kurs-Free-Cash-Flow-Multiple von rund 250 gehandelt. Eine Analyse auf Seeking Alpha stuft die Aktie daher als „Strong Sell" ein. Um das aktuelle Preisniveau zu rechtfertigen, müsste Palantir demnach über das kommende Jahrzehnt hinweg den freien Cashflow jährlich um rund 39 bis 45 % steigern – eine extrem ambitionierte Annahme, selbst für einen Wachstumswert im KI-Umfeld.

Diese Diskrepanz zwischen starken operativen Zahlen und sehr hohen Erwartungen sorgt für erhöhte Schwankungen im Kurs. Anleger wägen ab, ob das derzeitige Bewertungsniveau die Risiken ausreichend widerspiegelt.

Insiderverkäufe drücken auf die Stimmung

Zusätzlich belasten Insidertransaktionen die Stimmung. Laut Pflichtmitteilungen hat Finanzchef David A. Glazer am 12. Dezember rund 9.000 Aktien verkauft und damit etwa 2,13 % seiner Beteiligung zu Geld gemacht. Das Volumen lag bei rund 1,67 Millionen US‑Dollar.

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Dieser Schritt steht nicht isoliert: In den vergangenen sechs Monaten haben mehrere Führungskräfte, darunter CEO Alex Karp, Aktien veräußert. Im Berichtszeitraum wurden 337 Verkäufe gemeldet – ohne einen einzigen dokumentierten Insiderkauf. Marktbeobachter werten ein solches Muster häufig als Hinweis darauf, dass das Management das aktuelle Kursniveau als attraktiv für Gewinnmitnahmen sieht, auch wenn Insiderverkäufe nicht zwangsläufig eine negative operative Perspektive bedeuten müssen.

Starkes Wachstum und neue Partnerschaft

Operativ liefert Palantir weiter beeindruckende Wachstumsraten. Im dritten Quartal 2025 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1,18 Milliarden US‑Dollar – ein Plus von 62,8 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Besonders auffällig ist die Profitabilität: Die Free-Cash-Flow-Marge lag bei rund 49 %, im Zwölfmonatszeitraum summierte sich der freie Cashflow auf etwa 1,8 Milliarden US‑Dollar.

Um das Wachstum im Unternehmenssegment zu beschleunigen, haben Palantir und Accenture am 17. Dezember das „Accenture Palantir Business Group" offiziell gestartet. Ziel dieser erweiterten Partnerschaft ist es, KI-Lösungen in großen Organisationen schneller und breiter auszurollen. Mehr als 2.000 Spezialisten sollen gemeinsam Kundenprojekte umsetzen und damit die Verbreitung der Palantir-Plattform vorantreiben.

Einige zentrale Punkte im Überblick:

  • Q3-Umsatzwachstum: +62,8 % gegenüber dem Vorjahr
  • Free-Cash-Flow-Marge: rund 49 %
  • TTM-Free-Cash-Flow: ca. 1,8 Mrd. US‑Dollar
  • Erweiterte KI-Partnerschaft mit Accenture (Start am 17. Dezember)

Geteilte Analystenlager

Auch die Analystenlandschaft ist gespalten. Auf der bullischen Seite verweist etwa Bank of America auf die besondere Stellung der AIP-Plattform im KI-Markt und sieht weiteres Potenzial. Die Bank bleibt bei einer Kaufempfehlung und nennt ein Kursziel von 255 US‑Dollar, was klar über dem aktuellen Kursniveau liegt.

Breiter gefasste Konsensschätzungen fallen deutlich vorsichtiger aus. Der durchschnittliche Zielkorridor liegt im Bereich von rund 172 bis 186 US‑Dollar. Aus dieser Perspektive erscheint das weitere Kurspotenzial begrenzt, sofern Palantir die Erwartungen nicht wiederholt deutlich übertrifft.

Am Ende prallen zwei Realitäten aufeinander: ein Unternehmen mit außergewöhnlichem Wachstum und hohen Cashflows – und eine Aktie, die bereits große Teile dieser Zukunft eingepreist hat. Die jüngste Korrektur zeigt, wie sensibel der Markt auf jede Verschiebung in dieser Balance reagiert.

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