Die Tech-Branche hält den Atem an: Oracle steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Am Dienstag legt der Software-Riese seine Quartalszahlen vor – und die Erwartungen sind hoch. Vor allem die Cloud-Sparte mit ihren vielversprechenden KI-Anwendungen steht im Fokus. Doch die Historie zeigt: Oracle-Aktionäre sollten sich auf turbulente Stunden einstellen.

Analysten erwarten gemischtes Bild

Die Prognosen für das vierte Geschäftsquartal zeigen ein ambivalentes Bild:

  • Erwarteter Umsatz: 15,54 bis 15,58 Milliarden Dollar (+8,8% im Jahresvergleich)
  • Geschätzter Gewinn pro Aktie: 1,64 Dollar (+0,6%)
  • Besonderes Augenmerk gilt der Cloud-Sparte mit prognostizierten +13,4%

Doch die Bilanz der letzten Quartale macht Anlegern Sorgen: Dreimal verfehlte Oracle zuletzt die Erwartungen. Die Aktie reagierte in 60% der Fälle mit Kursverlusten – im Schnitt um 4,4%. "Die Latte liegt hoch", kommentiert ein Marktbeobachter. "Gerade im Cloud-Bereich muss Oracle liefern, um die teuren KI-Investitionen zu rechtfertigen."

Cloud-Wachstum als Gamechanger?

Der Ausbau der Cloud-Dienste entwickelt sich zum entscheidenden Treiber:

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  • Infrastruktur-Cloud: Erwartetes Plus von 19,8%
  • Anwendungs-Cloud: Geschätzt +5,7%
  • Gesamt-Backlog: 130 Milliarden Dollar an Auftragseingängen

"Oracle hat bei generativer KI überraschend gut aufgeholt", erklärt ein Branchenkenner. "Die Partnerschaften mit Nvidia und die Spezialisierung auf sichere Unternehmenslösungen könnten sich jetzt auszahlen." Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit rückläufigen Umsätzen bei Hardware (-5,6%) und klassischen Lizenzen (-1,8%).

Kurs unter Druck – Chance für Mutige?

Nach einem schwachen Jahresstart hat sich die Oracle-Aktie zuletzt erholt (+15,7% im letzten Monat). Doch vom Allzeithoch im November 2024 fehlen noch immer 17%. Die jüngste Rally (+2,5% am Freitag) deutet auf steigende Erwartungen hin.

Institutionelle Investoren wie Vest Financial stockten ihre Positionen deutlich auf (+65,5%). Gleichzeitig treibt Oracle die Innovation voran – von automatisierten Arzneimittelstudien bis zu Blockchain-Lösungen. Ob das reicht, um die skeptischen Analysten zu überzeugen? Die Antwort kommt am Dienstag.

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