Der Software-Gigant Oracle hat einen regelrechten Horror-Monat hinter sich. Nach einem Kursrutsch von rund 23 Prozent im November dominierten zuletzt massive Ängste, dass der Konzern sich für seine KI-Ambitionen finanziell übernehmen könnte. Investoren fürchten, dass die gigantischen Infrastrukturkosten die Bilanz sprengen. Doch kurz vor den entscheidenden Quartalszahlen tritt nun eine gewichtige Stimme auf den Plan und stellt die Frage: Haben die Bären an der Wall Street schlichtweg überreagiert?

Die 100-Milliarden-Dollar-Angst

Auslöser für die jüngste Talfahrt waren Spekulationen, Oracle müsste für den Ausbau seiner KI-Infrastruktur – insbesondere im Rahmen des Deals mit OpenAI – bis zu 100 Milliarden US-Dollar an neuen Schulden aufnehmen. Genau hier hakt Stefan Slowinski, Analyst bei BNP Paribas, ein und gibt Entwarnung. In einer aktuellen Analyse bezeichnet er diese Befürchtungen als weit überzogen.

Statt der befürchteten 100 Milliarden geht der Experte von einem deutlich moderateren Kapitalbedarf von 25 bis 30 Milliarden US-Dollar aus. Die hohen Margen der Oracle Cloud Infrastructure (OCI) würden es dem Unternehmen erlauben, diese Last problemlos zu tragen. Zwar senkte die Bank ihr Kursziel von 430 auf 290 US-Dollar, hält aber an der Kaufempfehlung ("Outperform") fest – ein klares Signal, dass der jüngste Abverkauf eine Übertreibung darstellen könnte.

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Showdown am 10. Dezember

Ob die Analysten recht behalten, wird sich schon nächste Woche zeigen. Oracle bestätigte heute offiziell den Termin für die Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026: Am Mittwoch, den 10. Dezember, wird CEO Safra Catz nach Börsenschluss die Bücher öffnen.

Für Anleger ist dieser Termin entscheidend. Der Markt verlangt Beweise für zwei Thesen:
* Die Nachfrage nach der Cloud-Infrastruktur ist weiterhin robust.
* Die Investitionsausgaben (Capex) bleiben in einem kontrollierbaren Rahmen und bestätigen die These der „managebaren Schulden“.

Begleitet wird die Wartezeit von operativen Fortschritten: Oracle vertiefte heute seine Zusammenarbeit mit Amazon Web Services (AWS), um Verschlüsselungsprozesse für Großkunden zu vereinfachen – ein strategischer Schritt, um Hürden bei der Cloud-Migration weiter abzubauen.

Fazit

Die Oracle-Aktie kämpft aktuell um eine Bodenbildung. Nach dem heftigen Kursverlust von über 22 Prozent in den letzten 30 Tagen notiert das Papier derzeit im Bereich von 173 Euro und sucht nach Stabilität. Die kommende Woche wird zur Nagelprobe: Liefert das Management überzeugende Daten zum KI-Wachstum ohne ausufernde Kosten, könnte dies der Startschuss für eine kräftige Erholung sein. Bestätigen sich jedoch die Ängste vor einer Kostenexplosion, dürfte der Druck auf die Unterstützungslinien weiter zunehmen.

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