Der Tech-Riese schockte am Freitag mit einem massiven Kurseinbruch - ausgerechnet nach der Vorstellung seiner kühnsten Wachstumsziele. Während Oracle auf der eigenen KI-Konferenz mit Milliardenumsätzen und spektakulären Kunden-Deals protzte, straften Anleger die Aktie mit einem Verlust von über 7 Prozent ab. Die entscheidende Frage: Ist die KI-Strategie des Unternehmens zu ambitioniert für den harten Wettbewerb um Cloud-Infrastruktur?

Ehrgeizige Ziele, verunsicherte Märkte

Auf seinem Analystentreng präsentierte Oracle eine visionäre Roadmap bis 2030: Ein Umsatz von 225 Milliarden Dollar und ein bereinigter Gewinn von 21 Dollar je Aktie sollten das Unternehmen an die Spitze der KI-Revolution katapultieren. Besonders die Cloud-Sparte OCI steht im Fokus - hier erhöhte das Management die Zielmarke für 2030 gleich von 144 auf 166 Milliarden Dollar.

Doch statt Begeisterung lösten diese Zahlen vor allem Sorgen aus. Der Markt fürchtet die gewaltigen Investitionen, die für diese Expansion nötig sind. Analysten wiesen auf die enttäuschenden Gewinnprognosen für 2026 und 2027 hin, die unter den Erwartungen der Wall Street lagen. Offenbar überwiegt die Sorge, dass die Profitabilität in den kommenden Jahren unter den massiven Ausgaben für den Ausbau der KI-Rechenzentren leiden könnte.

Die Krux mit den Milliarden-Deals

Im Schatten des Kurssturzes bestätigte Oracle spektakuläre Neugeschäfte: Ein Großauftrag mit Meta Platforms und neue Verpflichtungen im Volumen von 65 Milliarden Dollar innerhalb von nur 30 Tagen. Selbst der Mega-Deal mit OpenAI war in dieser Summe noch nicht einmal enthalten.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Oracle?

Doch genau hier liegt das Dilemma: Jeder dieser Milliardenaufträge erfordert immense Kapitalinvestitionen in Infrastruktur. Die offene Frage nach der Finanzierung dieses Wachstums - und die Möglichkeit weiterer Schuldenaufnahmen - veränderte das Risikoprofil des Unternehmens in den Augen vieler Investoren. Oracle versuchte zwar, die Margen-Bedenken zu zerstreuen und prognostizierte Bruttomargen von 30-40 Prozent für KI-Projekte, doch der Markt blieb skeptisch.

Kampf um die Cloud-Vorherrschaft

Oracle befindet sich in einem epischen Transformationsprozess: Vom traditionellen Datenbank-Anbieter zum KI-Hyperscaler, der es mit Giganten wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud aufnehmen will. Die angekündigten Ziele markieren nichts weniger als den Anspruch, in der ersten Liga der Cloud-Anbieter mitzuspielen.

Die Analystengemeinde zeigt sich gespalten. Während Häuser wie Barclays, Guggenheim und Jefferies ihre Kaufempfehlungen bekräftigten, äußerten andere Zweifel. RBC Capital bezeichnete die Ziele als "aspirational", Oppenheimer blieb aufgrund von Bewertungsbedenken bei "Hold". Der Kursrutsch signalisiert deutlich: Nach der anfänglichen KI-Euphorie setzt nun eine nüchterne Betrachtung der gewaltigen Herausforderungen ein - besonders angesichts eines Auftragsbestands, der die 500-Milliarden-Dollar-Marke überschritten haben soll.

Kann Oracle den Spagat zwischen massiven Investitionen und zeitnaher Profitabilität meistern? Die nächsten Quartalszahlen werden den ersten Beweis liefern müssen.

Oracle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Oracle-Analyse vom 20. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten Oracle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Oracle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Oracle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...