Oracle Aktie: Cashflow-Alarm
Oracle sitzt auf einem gigantischen Auftragsberg von 523 Milliarden Dollar – eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch der Technologiekonzern zahlt dafür einen extrem hohen Preis: Um die KI-Nachfrage zu bedienen, verbrennt das Unternehmen derzeit massiv Barmittel. Während der Umsatz zweistellig wächst, sorgen explodierende Investitionskosten und eine steigende Schuldenlast für erhebliche Verunsicherung bei den Anlegern.
Die Kosten der Ambition
Die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal 2026 offenbaren einen tiefen Riss in der Bilanz des Software-Riesen. Zwar kletterten die verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO) dank Großaufträgen von Kunden wie Meta und Nvidia um spektakuläre 438 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch um diese Verträge zu erfüllen, muss Oracle die Infrastruktur fast schneller ausbauen, als es die Kasse erlaubt.
Das Management hob die Prognose für die Investitionsausgaben (CapEx) im laufenden Geschäftsjahr von 35 auf rund 50 Milliarden Dollar an. Die kurzfristigen Folgen sind drastisch: Allein im abgelaufenen Quartal standen einem operativen Cashflow von 2,1 Milliarden Dollar Investitionen von rund 12 Milliarden Dollar gegenüber. Das resultierte in einem negativen freien Cashflow von etwa 10 Milliarden Dollar – eine Entwicklung, die Investoren alarmiert.
Finanzielle Warnsignale
Diese aggressive "Wachstum um jeden Preis"-Strategie hinterlässt deutliche Spuren in der Finanzstabilität. Die Gesamtverschuldung ist nach einer Anleiheemission im September auf rund 111 Milliarden Dollar gestiegen. Marktbeobachter registrieren zudem, dass sich die Kosten für die Absicherung gegen Kreditausfälle (CDS) auf ein Niveau ausgeweitet haben, das zuletzt während der Finanzkrise 2008/09 zu beobachten war.
Zusätzlich enthüllte der Quartalsbericht Leasing-Verpflichtungen für Rechenzentren in Höhe von 248 Milliarden Dollar über Laufzeiten von bis zu 19 Jahren. Analysten von D.A. Davidson warnten in diesem Kontext bereits vor einer möglichen Gefährdung des Investment-Grade-Ratings, sollte die Kapitaldecke weiter so stark beansprucht werden.
Strategiewechsel und Kursreaktion
Um flexibler auf den technologischen Wandel reagieren zu können, vollzieht Gründer Larry Ellison eine strategische Kehrtwende hin zur "Chip-Neutralität". Der Verkauf der Anteile am Chiphersteller Ampere signalisiert, dass Oracle künftig nicht mehr auf eigene Designs setzt, sondern eng mit allen großen Zulieferern zusammenarbeitet. Gleichzeitig musste das Unternehmen Berichte über Bauverzögerungen bei Rechenzentren für den Partner OpenAI dementieren und betonte, alle vertraglichen Meilensteine würden eingehalten.
An der Börse dominiert derzeit die Skepsis. Die Aktie hat in den letzten 30 Tagen rund 16 Prozent an Wert verloren und notiert aktuell über 40 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Für Anleger wird es in den kommenden Quartalen entscheidend sein, ob Oracle die gigantischen Vorleistungen in profitable Erträge ummünzen kann, bevor die Schuldenlast zu drückend wird. Als nächster fixer Termin steht die Auszahlung der Quartalsdividende von 0,50 Dollar am 23. Januar 2026 an.
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