Die Aktie des digitalen Immobilienunternehmens erlebte am Freitag eine spektakuläre Wende. Nach wochenlangem Abverkauf sprang der Kurs um massive 9,6% auf etwa 6,75 Dollar. Verantwortlich dafür waren gleich zwei bedeutende Ereignisse: Der Einstieg eines milliardenschweren Hedgefonds und eine komplexe Kapitalmaßnahme des Unternehmens selbst.

D.E. Shaw steigt massiv ein

Der Haupttreiber für den Kurssprung war die Offenlegung eines neuen Großaktionärs. Der quantitative Hedgefonds D.E. Shaw meldete eine 6,4%-Beteiligung an Opendoor. Laut Regulierungsunterlagen erwarb der Fonds rund 60,7 Millionen Aktien.

Dieser Einstieg des renommierten "Quant-Fonds" wird von Teilen des Marktes als Signal interpretiert, dass die Aktie nach dem 28%igen Kursverlust der vergangenen Wochen mathematisch unterbewertet sein könnte. D.E. Shaw ist bekannt für datengetriebene Arbitrage-Strategien - ein Hinweis darauf, dass sie eine statistische Anomalie in der aktuellen Bewertung erkannt haben könnten.

Optionsscheine als Sonderdividende

Zeitgleich führte Opendoor am Freitag eine komplexe Kapitalmaßnahme durch. Das Unternehmen verteilte eine Sonderdividende in Form handelbarer Optionsscheine an bestehende Aktionäre.

Details der Ausschüttung:
* Verhältnis: Je einen Optionsschein der Serien K, A und Z für 30 gehaltene Aktien
* Serie K: Ausübungspreis bei 9,00 Dollar
* Serie A: Ausübungspreis bei 13,00 Dollar
Serie Z:* Ausübungspreis bei 17,00 Dollar

Diese Maßnahme schafft eine gestufte Anreizstruktur. Erholt sich der Opendoor-Kurs auf diese Niveaus, können Aktionäre zu festen Preisen nachkaufen - ein Hebel für Optimisten, aber auch ein Verwässerungsrisiko.

Fed-Hoffnungen stützen den Immobiliensektor

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Zusätzlich sorgte das Makroumfeld für Rückenwind. John Williams, Präsident der New Yorker Federal Reserve, deutete weitere Zinssenkungen in naher Zukunft an.

Für Opendoor, dessen kapitalintensives Geschäftsmodell stark vom Immobilienmarkt und den Hypothekenzinsen abhängt, ist dies entscheidend. Fallende Finanzierungskosten verbessern unmittelbar die Profitabilität des Immobilienbestands. Die Korrelation zwischen Aktienkurs und Zinserwartungen bleibt extrem hoch.

Die "Neugründungs"-Wette

Trotz der Freitags-Rally bleibt der Langfristtrend herausfordernd. CEO Kaz Nejatian kündigte kürzlich eine Strategie an, Opendoor als KI- und Software-Unternehmen "neu zu gründen" und sich vom kapitalintensiven iBuying-Modell zu lösen.

Die jüngsten Quartalszahlen von Anfang November zeigten jedoch ein gemischtes Bild:
* Umsatz: 915 Millionen Dollar (über den Erwartungen)
* Verlust je Aktie: 0,08 Dollar (unter den Erwartungen)
Ausblick:* Prognostizierter Umsatzrückgang von 35% im vierten Quartal

Analysten bleiben skeptisch. BTIG bekräftigte kürzlich ein "Hold"-Rating und stellte infrage, ob der Schwenk zum KI-zentrierten Modell schnell genug gelingen kann. Selbst eine Rückkehr zu den Volumina von 2022 rechtfertige bei aktuellen Margenstrukturen nur eine Bewertung um 5,00 Dollar je Aktie.

Kampf um die 7-Dollar-Marke

Der Sprung auf 6,75 Dollar markiert technisch einen Ausbruch aus dem steilen Abwärtstrend von Mitte November. Die Interaktion zwischen den neuen Optionsschein-Anreizen, dem D.E. Shaw-Einstieg und kommenden Fed-Entscheidungen wird die Richtung der nächsten Wochen bestimmen. Entscheidend wird sein, ob die 7-Dollar-Marke zurückerobert werden kann oder der Verkaufsdruck wieder einsetzt.

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