Die Papiere von Opendoor Technologies befinden sich im freien Fall und haben seit dem 13. November fast 28 Prozent an Wert eingebüßt. Auslöser für den dramatischen Ausverkauf sind alarmierende Daten vom US-Immobilienmarkt, die fundamentale Zweifel am Geschäftsmodell des Unternehmens aufwerfen. Während der Kurs weiter in den Keller rauscht, stellen sich Anleger die bange Frage: Droht hier der totale Kontrollverlust?

Immobilienmarkt im Koma

Der Katalysator für den jüngsten Absturz war der Oktober-Bericht des Maklers Redfin. Ein Stillstand bei Hausverkäufen und Neuauflistungen trifft Opendoor ins Mark. Das Geschäftsmodell der Plattform basiert auf dem sogenannten iBuying: Häuser direkt kaufen, kurz halten und mit Gewinn weiterveräußern. Diese Strategie benötigt zwingend Marktliquidität und schnellen Umschlag.

Friert der Markt jedoch ein, mutiert das Modell zur Kostenfalle. Opendoor bleibt auf Milliarden an unverkauften Objekten sitzen, während jeder weitere Tag Haltedauer signifikante Kosten für Steuern, Instandhaltung und Finanzierung verursacht. Bei einer hauchdünnen Bruttomarge von lediglich 7,6 Prozent gibt es praktisch keinen Puffer, um längere Standzeiten oder Preisdruck abzufedern.

Verlustbringer und Chefwechsel

Die nackten Zahlen offenbaren die ganze Misere. Im dritten Quartal brach der Umsatz im Jahresvergleich um 33,6 Prozent auf 915 Millionen Dollar ein. Noch schwerer wiegt der Verlust: Mit einem Minus von 0,12 Dollar pro Aktie verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Wall Street deutlich.

Investoren navigieren derzeit durch stürmische Gewässer, was auch durch die Unruhe in der Führungsetage verstärkt wird. Erst im September übernahm Kaz Nejatian das Ruder als CEO. Dass Interims-CFO Christy Schwartz nun inmitten des Kursrutschs Aktienpakete veräußerte – wenn auch technisch zur Steuerdeckung begründet –, sendet in dieser fragilen Phase ein fatales Signal an den Markt.

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Verzweiflungstat oder Geniestreich?

In einem ungewöhnlichen Schritt kündigte Opendoor am Freitag die Ausschüttung einer Sonderdividende in Form von handelbaren Optionsscheinen (Warrants) an. Diese geben Aktionären das Recht, Aktien zu Preisen zwischen 9,00 und 17,00 Dollar zu kaufen – Werte, die aktuell in weiter Ferne liegen. CEO Nejatian verkauft dies als massiven Vertrauensbeweis in den langfristigen Wert des Unternehmens. Kritiker sehen darin eher den verzweifelten Versuch, enttäuschte Anleger bei der Stange zu halten.

Analysten winken ab

Trotz der offensiven Maßnahmen bleibt die Skepsis am Markt dominierend. Die Fundamentaldaten zeichnen ein düsteres Bild:

  • Kursziel im Keller: Analysten sehen den fairen Wert im Schnitt bei nur 2,99 Dollar, was weiteres massives Abwärtspotenzial impliziert.
  • Schuldenberg: Das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital liegt bei besorgniserregenden 220,34 Prozent.
  • Fehlende Profite: Mit einer Eigenkapitalrendite von -39,33 Prozent verbrennt das Unternehmen weiterhin Geld.

Das makroökonomische Umfeld aus hohen Hypothekenzinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit bleibt für Opendoor toxisch. Die Ausgabe der Warrants mag zwar Mut demonstrieren, unterstreicht jedoch vor allem den enormen Druck, den Aktionären nach den massiven Kapitalvernichtungen überhaupt noch eine Perspektive zu bieten.

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