OMV Aktie: 400-Millionen-Wende

Die OMV hat zusammen mit ihrem Partner CE Oltenia den Startschuss für vier große Photovoltaik-Parks in Rumänien gegeben. Das Projekt mit einer Gesamtkapazität von 550 Megawatt markiert einen entscheidenden Schritt in der Transformation des österreichischen Energiekonzerns – und das zu attraktiven Konditionen.

Die wichtigsten Fakten zum Projekt:

• Investitionsvolumen: über 400 Millionen Euro
• EU-Förderung deckt rund 70 Prozent der Kosten
• Gesamtkapazität: 550 Megawatt
• Standorte: Ișalnița, Tismana und Rovinari (ehemalige Bergbaustandorte)
• Geplante Inbetriebnahme: 2026

Europäische Union als Finanzierungspartner

Besonders interessant für die finanzielle Bewertung ist die Finanzierungsstruktur. Die EU übernimmt über ihren Modernisierungsfonds rund 70 Prozent der Investitionskosten. Eine erste Tranche von etwa 16 Millionen Euro ist bereits im Dezember geflossen. Die hohe Förderquote reduziert das finanzielle Eigenrisiko erheblich und hebelt die potenzielle Rendite.

Sobald die Anlagen 2026 am Netz sind, sollen sie rechnerisch etwa 410.000 Haushalte mit Strom versorgen können. Für die OMV bedeutet dies eine massive Erweiterung des grünen Portfolios bei gleichzeitiger Revitalisierung brachliegender Industrieflächen.

Chemie-Segment bremst

Doch nicht alles läuft rund. Berenberg hat den Titel kürzlich auf "Hold" herabgestuft. Die Analysten verweisen auf den weiterhin herausfordernden Ausblick für den Chemiesektor. Die Margen im Chemiegeschäft stehen unter Druck, was die Gewinnaussichten in diesem Segment kurzfristig belastet.

Die OMV Aktie notiert aktuell bei rund 47 Euro und bewegt sich damit nur knapp unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 49,36 Euro. Die erfolgreiche Sicherung der EU-Fördergelder zeigt die Handlungsfähigkeit des Managements bei der strategischen Neuausrichtung. Gleichzeitig muss der Konzern die operativen Herausforderungen im klassischen Geschäft meistern.