OMV setzt in Rumänien den nächsten großen Schritt in Richtung erneuerbare Energien. Über die Tochter Petrom startet der Konzern den Bau eines umfangreichen Solarportfolios, während die Aktie nach einer starken Jahresperformance eher ruhig verläuft. Wie passt diese Zurückhaltung des Marktes zu den ambitionierten Ausbauplänen?

Großprojekt mit hoher Förderquote

Kern der Meldung ist ein Joint Venture zwischen OMV Petrom und dem staatlichen rumänischen Energieerzeuger CE Oltenia. Beide Partner halten jeweils 50 Prozent.

Die Eckdaten des Projekts:

  • Vier Photovoltaik-Anlagen an den Standorten Ișalnița, Tismana und Rovinari
  • Geplante Gesamtkapazität: rund 550 Megawatt
  • Gesamtinvestitionsvolumen: über 400 Millionen Euro
  • Förderquote aus dem EU-Modernisierungsfonds: rund 70 Prozent
  • Erste Fördertranche von etwa 16 Millionen Euro bereits im Dezember 2025 ausgezahlt
  • Geplante Inbetriebnahme: 2026
  • Erwartete Versorgung: Strom für etwa 410.000 Haushalte pro Jahr

Die hohe Förderquote reduziert das Kapitalrisiko für OMV deutlich und erhöht die Attraktivität des Projekts. Gerade im kapitalintensiven Ausbaugeschäft erneuerbarer Energien ist eine solche Struktur ein spürbarer Vorteil für Cashflow und Bilanz.

Zusätzliche Grünstrom-Quellen via PPA

Parallel zum eigenen Bauvorhaben stärkt OMV Petrom die Grünstrombasis über langfristige Abnahmeverträge. Die DRI, eine Tochter der DTEK-Gruppe, hat den 126-MW-Solarpark Văcărești in Betrieb genommen. Ab Januar 2027 soll die Hälfte der dortigen Stromproduktion über ein Power Purchase Agreement (PPA) an OMV Petrom fließen.

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Damit kombiniert der Konzern zwei Hebel:

  • Eigene Assets mit hoher Förderquote
  • Langfristige PPAs als gesicherte Grünstromquelle

Beides zahlt auf die strategische Neuausrichtung hin zu einem breiter aufgestellten Energie- und Chemiekonzern ein. Die Kapitalrendite (ROCE) von OMV Petrom lag in den zwölf Monaten bis September 2025 bei rund 7,1 Prozent und damit im Rahmen des Branchendurchschnitts – ein Hinweis darauf, dass die Transformation bislang ohne deutliche Renditeeinbußen läuft.

Marktumfeld und Kursbild

Trotz der positiven Projektnews zeigt sich die Aktie heute nur leicht bewegt. Der Kurs liegt am Dienstag bei 46,96 Euro und damit moderat unter dem Schlusskurs vom Vortag, aber weiterhin klar über dem Niveau zu Jahresbeginn. Seit Jahresanfang ergibt sich ein Plus von gut 22 Prozent, auf Sicht von zwölf Monaten sind es knapp 28 Prozent.

Im Chart spiegelt sich eine Konsolidierung auf hohem Niveau:

  • Aktueller Kurs: 46,96 Euro
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch (49,36 Euro): rund -5 Prozent
  • Abstand zum 52-Wochen-Tief (36,72 Euro): knapp +28 Prozent
  • Kurs nahe am 100- und 200-Tage-Durchschnitt (46,90 bzw. 46,36 Euro)
  • RSI (14 Tage) bei 47,9 – weder überkauft noch überverkauft

Das technische Bild deutet auf eine Verschnaufpause nach der vorangegangenen Rally hin. Die jüngsten Projektmeldungen reichen in diesem Umfeld nicht aus, um einen neuen Impuls auszulösen, zumal der gesamte europäische Energie- und Versorgersektor von politischer Unsicherheit im Zusammenhang mit US-Energiepolitik belastet ist. OMV ist hiervon zwar nicht direkt betroffen, wird aber vom schwächeren Sentiment im Sektor mitgebremst.

Ausblick: Umsetzung der Strategie im Fokus

Für die weitere Entwicklung bleibt die operative Umsetzung der „Strategy 2030“ entscheidend. Das rumänische Solarportfolio ist dabei ein zentraler Baustein: Die Kombination aus hoher EU-Förderung und zusätzlichem Grünstrom über PPAs stützt den Free-Cashflow-Ausblick der nächsten Jahre und stärkt das Profil im Bereich erneuerbare Energien.

Charttechnisch ist kurzfristig vor allem relevant, ob der Bereich um den aktuellen Kurs und die gleitenden Durchschnitte als stabile Basis dient. Gelingt es dem Titel, sich von diesem Niveau aus wieder in Richtung 52-Wochen-Hoch zu bewegen, würde das die aktuelle Konsolidierungsphase als Zwischenstopp in einem intakten Aufwärtstrend bestätigen. Die nächsten klaren Signale sind mit den operativen Updates zum Jahresabschluss im Januar zu erwarten, wenn konkrete Daten zu Produktion und Projektfortschritten auf dem Tisch liegen.

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