Der US-Biotech-Entwickler Ocugen hat zum dritten Quartal 2025 ein deutlich erweitertes Minus vorgelegt – und das, obwohl das Unternehmen bei seinen Gentherapie-Kandidaten wichtige Fortschritte meldet. Während die Verluste steigen, steht gleichzeitig die entscheidende Phase der klinischen Entwicklung bevor. Können die Pipeline-Erfolge die roten Zahlen rechtfertigen?

Zahlen schockieren: Verlust um 55% gestiegen

Für das dritte Quartal 2025 meldete Ocugen einen Nettoverlust von 20,1 Millionen Dollar – ein Anstieg um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahreswert von 12,97 Millionen Dollar. Mit einem Verlust je Aktie von 0,07 Dollar lag das Unternehmen zudem über der Analystenschätzung von 0,06 Dollar. Die Umsätze stiegen zwar auf 1,75 Millionen Dollar (Vorjahr: 1,14 Millionen Dollar), doch für ein klinisches Biotech-Unternehmen ohne marktreife Produkte bleibt die Verlustsituation der zentrale Fokus.

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Die Cash-Position belief sich Ende September auf 32,9 Millionen Dollar. Nach einer Finanzierungsrunde über 20 Millionen Dollar im August reicht die Liquidität voraussichtlich bis ins zweite Quartal 2026. Falls alle ausgegebenen Warrants ausgeübt werden, könnten weitere 30 Millionen Dollar hereinfließen – genug, um bis 2027 durchzuhalten.

Pipeline rückt näher an die Zulassung

Trotz der wachsenden Verluste meldet Ocugen bedeutende Fortschritte bei seinen beiden wichtigsten Gentherapie-Programmen:

OCU400 (Retinitis pigmentosa):
- Phase-3-Studie kurz vor Abschluss der Patientenrekrutierung
- Zulassungsanträge (BLA/MAA) für 2026 geplant
- Exklusive Lizenzvereinbarung für Südkorea abgeschlossen (bis zu 7,5 Millionen Dollar plus 25% Umsatzbeteiligung)

OCU410ST (Stargardt-Krankheit):
- 50% der Patientenrekrutierung in Phase-2/3-Studie erreicht
- BLA-Einreichung für erste Hälfte 2027 angepeilt
- Entscheidender Vorteil: Die europäische Zulassungsbehörde EMA hat bestätigt, dass die US-Studiendaten für eine europäische Zulassung ausreichen

Diese regulatorische Zusage der EMA spart dem Unternehmen Zeit und Kosten für separate europäische Studien – ein oft unterschätzter Effizienzgewinn.

Die entscheidenden Katalysatoren stehen bevor

Ocugen hat eine klare Roadmap mit mehreren potenziellen Kurstreibern vorgelegt:

  • Q1 2026: Vollständige Daten der OCU410-Phase-2-Studie (Geografische Atrophie)
  • Mitte 2026: Zwischenergebnisse der OCU410ST-Stargardt-Studie
  • Q4 2026: Topline-Ergebnisse der entscheidenden OCU400-Phase-3-Studie

"Zwei Gentherapien in späten klinischen Phasen mit BLA/MAA-Einreichungen 2026 und 2027 – bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass wir erst 2022 den ersten Patienten in der OCU400-Studie behandelt haben", kommentierte CEO Dr. Shankar Musunuri. Das Tempo der Entwicklung ist tatsächlich ungewöhnlich für Gentherapien, die normalerweise Jahre bis zur Zulassung benötigen.

Die nächsten 12 Monate werden zeigen, ob Ocugen seine ambitionierten Ziele einhalten kann – oder ob sich die steigenden Verluste als zu großes Risiko für Anleger erweisen.

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