Ocugen Aktie: Milestones – aber zu welchem Preis?
Die Biotech-Firma Ocugen Inc. präsentierte ihre Q3-Zahlen und konnte zwar das Umsatzwachstum steigern, doch die Verluste weiteten sich massiv aus. Während das Unternehmen klinisch vorankommt und auf wichtige Zulassungen in den nächsten Jahren zusteuert, brennt das Geld schneller als erwartet. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse sackte die Aktie um 7,0 Prozent ab. Können die vielversprechenden Pipeline-Fortschritte die wachsenden Finanzsorgen kompensieren?
Umsatz steigt – Verluste noch schneller
Ocugen meldete für das dritte Quartal 2025 einen Umsatz von 1,75 Millionen Dollar – ein Plus von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf den ersten Blick eine erfreuliche Entwicklung. Doch der Blick auf die Verlustseite trübt das Bild erheblich: Der Nettoverlust stieg auf 20,05 Millionen Dollar, verglichen mit 12,97 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Das entspricht einer Steigerung von über 50 Prozent.
Verantwortlich dafür sind massiv gestiegene Betriebskosten. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung kletterten von 8,1 auf 11,2 Millionen Dollar, während die allgemeinen Verwaltungskosten von 6,3 auf 8,2 Millionen Dollar zulegten. Unterm Strich beliefen sich die Gesamtkosten auf 19,4 Millionen Dollar – ein deutliches Signal dafür, dass Ocugen aktuell voll in die klinische Entwicklung investiert.
Die Kasse schrumpft bedrohlich
Noch besorgniserregender für Anleger: Die Cash-Position schmolz bis Ende September auf 32,9 Millionen Dollar zusammen – von 58,8 Millionen Dollar zum Jahresende 2024. Selbst mit der im August abgeschlossenen Finanzierungsrunde über 20 Millionen Dollar reicht die aktuelle Liquidität laut Unternehmensangaben nur bis ins zweite Quartal 2026.
Das bedeutet: Ocugen wird erneut Kapital aufnehmen müssen, und das vermutlich schon bald. Weitere Verwässerungen für bestehende Aktionäre drohen – ein Risiko, das die jüngste Kursreaktion erklärt.
Zwei Hoffnungsträger auf der Zielgeraden
Die gute Nachricht: Klinisch macht Ocugen Fortschritte. Die Phase-3-Studie liMeLiGhT für OCU400 zur Behandlung von Retinitis pigmentosa steht kurz vor Abschluss der Patientenrekrutierung. Das Unternehmen peilt Zulassungsanträge (BLA und MAA) für 2026 an.
Auch OCU410ST, ein Gentherapie-Kandidat gegen Stargardt-Krankheit, zeigt Fortschritte. Die Phase-2/3-Studie GARDian3 hat bereits die Hälfte der geplanten Patienten aufgenommen. Ein BLA-Antrag soll in der ersten Hälfte 2027 folgen. Im August gab die europäische Arzneimittelbehörde grünes Licht, dass eine einzige US-Studie für die europäische Zulassung ausreichen könnte – ein wichtiger strategischer Meilenstein.
CEO Dr. Shankar Musunuri betonte den raschen Fortschritt: „Mit zwei Gentherapien in der Spätphase, die auf BLA-Einreichungen 2026 und 2027 zusteuern, ist es bemerkenswert zu sehen, dass wir erst 2022 den ersten Patienten dosiert haben."
Südkorea-Deal bringt Validierung
Im September schloss Ocugen einen exklusiven Lizenzvertrag mit dem südkoreanischen Pharmaunternehmen Kwangdong Pharmaceutical für OCU400. Der Deal umfasst bis zu 7,5 Millionen Dollar an Vorauszahlungen und Entwicklungsmeilensteinen sowie Verkaufsmeilensteine von 1,5 Millionen Dollar pro 15 Millionen Dollar Umsatz in Südkorea. Über die ersten zehn Jahre könnten so Meilensteinzahlungen von 180 Millionen Dollar oder mehr zusammenkommen – plus 25 Prozent Lizenzgebühren auf Nettoumsätze.
Diese Partnerschaft zeigt externes Vertrauen in Ocugens Plattform und bringt dringend benötigte Einnahmen, ohne die Rechte an größeren Märkten aufzugeben.
Die entscheidende Frage: Reicht das Geld?
Ocugen befindet sich in einer kritischen Phase. Die nächsten 18 Monate werden zeigen, ob die klinischen Programme halten, was sie versprechen – und ob das Unternehmen genügend Kapital auftreiben kann, ohne die Aktionäre zu stark zu verwässern. Die im August durchgeführte Finanzierung über 20 Millionen Dollar enthielt Warrants, die bei vollständiger Ausübung weitere 30 Millionen Dollar bringen könnten. Doch realistisch betrachtet wird das nicht ausreichen.
Analysten sehen den steigenden Kapitalbedarf kritisch. Die ambitionierte Drei-BLA-Timeline über die nächsten drei Jahre erfordert erhebliche finanzielle Mittel. Ohne weitere strategische Partnerschaften oder bedeutende Finanzierungsrunden droht das Geld auszugehen, bevor die Therapien überhaupt auf den Markt kommen können.
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