Ocugen – ein Biotech-Unternehmen mit großen Ambitionen im Bereich Gentherapien gegen Erblindung – hat am Mittwoch seine Zahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt. Die gute Nachricht: Die Erlöse übertrafen die Erwartungen deutlich. Die schlechte: Der Verlust weitete sich massiv aus. Während die Kasse schwindet, setzt CEO Dr. Shankar Musunuri alles auf Karte – drei große Zulassungsanträge in den nächsten drei Jahren. Doch reicht das Geld dafür?

Umsatz übertrifft Erwartungen – Verlust explodiert

Mit rund 1,75 Millionen US-Dollar Umsatz im dritten Quartal pulverisierte Ocugen die Analystenschätzungen von nur 0,44 Millionen Dollar. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (1,14 Millionen Dollar) bedeutet das ein solides Plus. Doch die Freude ist getrübt: Der Nettoverlust schnellte auf 20,05 Millionen Dollar hoch – fast 55 Prozent mehr als die 12,97 Millionen Dollar Miese im Vorjahr. Pro Aktie bedeutet das ein Minus von 0,07 Dollar, knapp unter den erwarteten -0,06 Dollar.

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Der Grund für den Verlustanstieg: Die Betriebskosten kletterten von 14,4 auf 19,4 Millionen Dollar. Haupttreiber waren Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die von 8,1 auf 11,2 Millionen Dollar stiegen. Ocugen steckt viel Geld in seine klinischen Studien – ein notwendiges Übel auf dem Weg zur möglichen Marktreife.

Finanzpolster schrumpft – Runway bis Mitte 2026

Die Kassenlage wird dünner: Ende September verfügte Ocugen nur noch über 32,9 Millionen Dollar Cash, verglichen mit 58,8 Millionen Dollar Ende 2024. Um die Pipeline am Laufen zu halten, platzierte das Unternehmen im August eine 20-Millionen-Kapitalerhöhung. Laut eigener Aussage reicht das Geld nun bis ins zweite Quartal 2026 – möglicherweise bis 2027, falls sämtliche Warrants ausgeübt werden.

Die Frage bleibt: Wird das ausreichen, um die entscheidenden klinischen Meilensteine zu erreichen, bevor die Kasse leer ist?

Pipeline im Fokus: OCU400 und OCU410ST auf Kurs

Ocugens Hoffnungen ruhen auf zwei Hauptkandidaten. OCU400 zur Behandlung von Retinitis Pigmentosa steht kurz vor Abschluss der Patientenrekrutierung für die Phase-3-Studie. Die Einreichung des Zulassungsantrags (BLA) in den USA und Europa ist für 2026 geplant.

Für OCU410ST gegen Morbus Stargardt ist die Phase-2/3-Studie bereits zur Hälfte rekrutiert. Hier will Ocugen den BLA-Antrag in der ersten Jahreshälfte 2027 stellen. Ein wichtiger Vorteil: Die europäische Zulassungsbehörde EMA akzeptiert die US-Studie auch für Europa – das spart Zeit und Kosten.

Um schon früher Einnahmen zu generieren, lizenzierte Ocugen OCU400 im September exklusiv an Kwangdong Pharmaceutical für Südkorea. Der Deal bringt bis zu 7,5 Millionen Dollar an Meilensteinzahlungen plus 25 Prozent Umsatzbeteiligung.

Zwischen Chance und Cashburn

Die Ocugen-Aktie bleibt ein klassischer High-Risk-High-Reward-Titel. Wenn die klinischen Studien erfolgreich verlaufen und die Zulassungen 2026 und 2027 durchkommen, könnte das Unternehmen eine Zukunft haben. Doch bis dahin frisst die Forschung weiter Millionen. Anleger müssen sich fragen: Schafft Ocugen den Sprung zur Profitabilität – oder geht dem Unternehmen vorher die Luft aus?

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