Der Energiekonzern Occidental Petroleum gerät unter massiven Verkaufsdruck – und das ausgerechnet in einem Moment, in dem die breiten Märkte eigentlich zulegen. Doch während die Börsenindizes steigen, kämpft der US-Ölproduzent mit den Folgen eines dramatischen Einbruchs der Rohölpreise. Was steckt hinter dieser Divergenz?

Ölpreis-Sturz löst Verkaufswelle aus

Der Auslöser für den jüngsten Kursrutsch ist so klar wie schmerzhaft: Die Nachricht über einen möglichen Waffenstillstand zwischen Iran und Israel hat die Ölmärkte in Aufruhr versetzt. Seit der Ankündigung am Montagabend sind die Preise für US-Rohöl (WTI) um rund 5,5% eingebrochen, während die internationale Benchmark Brent Crude fast 6% verlor.

Für Occidental Petroleum als reinen Ölproduzenten sind fallende Rohölpreise ein direkter Schlag gegen die Gewinnerwartungen. "Der Markt bewertet diese Entwicklung eindeutig aus Sicht der Energieinvestoren negativ", erklärt ein Marktbeobachter. Die Aktie reagierte prompt und verlor im jüngsten Handel deutlich an Wert.

Unternehmensentwicklung wird überschattet

Ironischerweise gab es eigentlich positive Nachrichten vom Unternehmen selbst: Occidental-Tochter 1PointFive verkündete am 24. Juni einen bedeutenden Deal mit JPMorgan Chase über den Kauf von 50.000 Tonnen CO2-Entfernung. Ein Schritt, der die Bemühungen des Konzerns im Bereich Carbon Capture unterstreicht.

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Doch diese strategisch wichtige Entwicklung für das künftige Geschäft wurde komplett von den unmittelbaren Auswirkungen des Ölpreisverfalls überlagert. "Die Märkte haben aktuell nur Augen für die kurzfristigen Auswirkungen auf das Kerngeschäft", kommentiert ein Analyst.

Düstere Prognosen belasten Stimmung

Die Finanzperspektiven für Occidental Petroleum verdüstern sich zusehends:

  • Die Konsensschätzung für den kommenden Quartalsbericht prognostiziert einen Gewinnrückgang von über 63% auf 0,38 US-Dollar je Aktie
  • Auch die Umsatzerwartungen liegen rund 6,28% unter dem Vorjahresniveau
  • Mit einem KGV von 19,91 wird die Aktie aktuell deutlich höher bewertet als der Branchendurchschnitt

Angesichts dieser Aussichten halten die meisten Analysten an einer neutralen "Hold"-Empfehlung fest. Ob Occidental Petroleum die aktuelle Talfahrt stoppen kann, hängt nun maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Ölpreise ab – und davon, wie schnell die Märkte die langfristigen Chancen des Unternehmens im Bereich CO2-Abscheidung wieder würdigen.

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