Nvidia Aktie: Überzeugende Bilanzzahlen!
Nvidia greift tief in die Kasse, um seine Führungsrolle bei KI-Chips abzusichern. Der Konzern zahlt rund 20 Milliarden US-Dollar für eine weitreichende Technologie-Lizenz und den Großteil der Belegschaft des Start-ups Groq – ohne Groq formal zu übernehmen. Wie stark verändert dieser Schritt den Markt für KI-Inferenz?
- Rund 20 Milliarden US-Dollar für eine nicht-exklusive Lizenz von Groq-IP
- Übernahme von Gründer Jonathan Ross und etwa 90 % der Entwickler
- Fokus auf KI-Inferenzmarkt, der ab 2026 stark wachsen soll
- Aktie legt heute moderat zu und bleibt in intaktem Aufwärtstrend
Strukturierter "Schatten-Deal"
Nach übereinstimmenden Medienberichten hat Nvidia mit Groq ein umfangreiches Lizenz- und Personalpaket vereinbart. Der Chipkonzern zahlt etwa 20 Milliarden US-Dollar in bar für eine nicht-exklusive Lizenz von Groqs geistigem Eigentum. Etwa 85 % der Summe fließen unmittelbar, der Rest wird bis 2026 ausbezahlt.
Formell bleibt Groq als Unternehmen bestehen und erhält mit Simon Edwards einen neuen CEO. Operativ wandert jedoch fast die gesamte technologische Substanz zu Nvidia: Gründer Jonathan Ross, Präsident Sunny Madra und rund 90 % der Ingenieure wechseln den Arbeitgeber. Ross gilt als Schlüsselfigur der Branche, er war maßgeblich an der Entwicklung von Googles TPU beteiligt.
Die Konstruktion als Lizenz- und „Acqui-hire“-Modell soll helfen, strikte Fusionskontrollen der US-Wettbewerbsbehörden FTC und DOJ zu umgehen. Nvidia erwirbt keine vollständige Gesellschaft, sondern sichert sich Technologiezugang und Schlüsselpersonal.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Aktie stieg heute um gut 1 % auf 190,53 US-Dollar und liegt damit weiter in der Nähe ihres jüngsten Hochs.
Fokus auf KI-Inferenz
Groqs Architektur für sogenannte Language Processing Units (LPUs) gilt als besonders leistungsfähig bei der KI-Inferenz – also beim Ausführen bereits trainierter Modelle auf Echtzeitdaten. LPUs unterscheiden sich deutlich von klassischen GPUs: Sie sind auf Geschwindigkeit und niedrige Latenz in produktiven KI-Anwendungen optimiert.
Mit dem Lizenzpaket erhält Nvidia direkten Zugriff auf diese Architektur und kann sie in seine eigene „AI Factory“-Strategie einbinden. Während Nvidia mit H100- und Blackwell-Chips bisher vor allem im Training dominiert, verschiebt sich die Branchenaufmerksamkeit zunehmend zur Inferenzseite. Für 2026 wird hier ein starkes Marktwachstum erwartet.
Groq galt bislang als einer der wenigen ernstzunehmenden Herausforderer von Nvidias starker Stellung im Inferenzmarkt. Durch den Wechsel des Gründerteams und der Entwickler verliert der Wettbewerber entscheidend an Schlagkraft, während Nvidia die Technologie in sein Portfolio integriert.
Mögliche Effekte in der Lieferkette
Ein weiterer Aspekt ist die Fertigung. Groq arbeitete eng mit Samsung Foundry zusammen. Marktbeobachter sehen die Integration des Groq-IP-Teams bei Nvidia als Chance, Samsung schneller als zweite Fertigungsquelle neben TSMC zu qualifizieren.
Hintergrund sind anhaltende Engpässe bei Nvidias High-End-Chips der Blackwell-Generation. Zusätzliche Kapazitäten und technisches Know-how für alternative Foundry-Partnerschaften könnten helfen, Lieferengpässe in den kommenden Jahren abzumildern.
Produkt-Update: RTX Pro 5000 Blackwell
Parallel zum Groq-Deal setzt Nvidia seine Produkt-Roadmap fort. Das Unternehmen hat die RTX Pro 5000 Blackwell vorgestellt, eine neue Workstation-Karte mit 72 GB GDDR7-Speicher.
Im Vergleich zur Groq-Transaktion ist dies eine kleinere Meldung, zeigt aber, dass Nvidia den Bereich professionelle Visualisierung und Entwickler-Workstations weiter aktiv bearbeitet. Diese Systeme sind die Basis für das Training und die Entwicklung jener Modelle, die später auf der neuen Inferenzarchitektur laufen sollen.
Einordnung im historischen Kontext
Mit rund 20 Milliarden US-Dollar handelt es sich um die bislang größte strategische Transaktion in der Geschichte von Nvidia. Der Schritt übertrifft den Kauf von Mellanox im Jahr 2020 deutlich, der damals mit rund 6,9 Milliarden US-Dollar bewertet war.
Mellanox war ein wichtiger Baustein beim Wandel vom reinen Grafikchip-Hersteller zum Datacenter-Spezialisten. Marktbeobachter sehen die Groq-Transaktion nun als logische Fortsetzung: Nvidia erweitert sich von einem primär trainingsfokussierten Hardwareanbieter hin zu einer umfassenden Inferenzplattform.
Bedeutung für die Branche
Der Zeitpunkt ist sensibel: Große Cloud-Anbieter wie Alphabet, Amazon und Microsoft investieren kräftig in eigene KI-Chips (TPUs, Trainium, Maia), um ihre Abhängigkeit von Nvidia zu reduzieren. Mit der Groq-Technologie will Nvidia ein kommerziell verfügbares Angebot bereitstellen, das in Geschwindigkeit und Effizienz mit vielen Inhouse-Lösungen der Hyperscaler konkurrieren soll.
Der Analyst Dan Ives bezeichnet Nvidia weiterhin als „Zentrum des KI-Universums“ und bewertet die Groq-Vereinbarung als strategischen Schachzug gegenüber Wettbewerbern wie Google. Gleichzeitig verweisen Stimmen wie etwa von The Motley Fool darauf, dass Alphabets Fortschritte bei hauseigenen Chips langfristig eine relevante Herausforderung für Nvidias Margen bleiben.
Technisches Bild der Aktie
Aus charttechnischer Sicht bleibt der Trend intakt. Mit rund 190,53 US-Dollar notiert die Aktie klar über der 200-Tage-Linie. Auf der Oberseite gelten die Marke von 200 US-Dollar sowie das Allzeithoch im Bereich von rund 212 US-Dollar als wichtige Widerstände. Auf der Unterseite zeichnet sich im Bereich von etwa 180 US-Dollar eine solide Unterstützungszone ab.
Analystenstimmung und Ausblick
Die Stimmung an der Wall Street zeigt sich überwiegend positiv. Über 90 % der Analysten empfehlen die Aktie derzeit zum Kauf. Im Fokus steht nun, wie schnell Nvidia die LPU-Technologie in die Roadmap für 2026 integrieren kann, insbesondere in die kommende „Rubin“-Architektur.
Ein nächster wichtiger Termin ist die CES 2026 im Januar. CEO Jensen Huang dürfte dort Details zur Einbindung der Groq-Technologie und einen konkreteren Zeitplan für Rubin liefern. Viele Kursziele für die nächsten zwölf Monate wurden bereits nach oben angepasst, häufig taucht die Marke von 250 US-Dollar als nächstes größeres Kursziel auf. Mit ausverkauften Blackwell-Chips weit ins Jahr 2026 hinein und einem ernsthaften Rivalen im Inferenzbereich, der faktisch neutralisiert wurde, startet Nvidia mit deutlich gestärkter Marktposition ins neue Jahr.
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