Nvidias jüngster Aufstieg zum wertvollsten Unternehmen der Welt könnte bald auf eine harte Probe gestellt werden. Während die Aktie auf Rekordjagd ist, drohen im wichtigen China-Geschäft unerwartete Lieferengpässe – ausgerechnet jetzt, wo der US-Chiprieste endlich wieder an den lukrativen Markt liefern darf.

Machtpoker um H20-Chips

Eigentlich sollte die Wiederaufnahme der H20-Chip-Lieferungen nach China ein Grund zum Feiern sein. Doch Nvidia warnt chinesische Kunden bereits vor Engpässen. Der Grund: Nach dem ursprünglichen US-Exportverbot im April hatte der Konzern seine Produktionskapazitäten bei TSMC für andere Kunden umgebucht. Jetzt fehlen schlicht die Kapazitäten, um die plötzlich wieder erlaubten AI-Chips schnell genug zu produzieren.

Experten schätzen, dass die vollständige Wiederaufnahme der H20-Produktion bis zu neun Monate dauern könnte – eine gefährliche Lücke für Nvidia, die chinesische Tech-Giganten wie Huawei oder Alibaba nicht einfach hinnehmen werden.

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Rekordbewertung unter Druck

Die Lieferprobleme kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Nvidia erreichte gerade eine Marktkapitalisierung von über 4,2 Billionen Dollar und löste damit Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt ab. Die Aktie notiert nur knapp unter ihrem Allzeithoch von 149,24 Euro – doch wie lange noch?

Die Märkte stehen vor einem Dilemma: Einerseits die Euphorie über den wiedereröffneten China-Markt, andererseits die handfesten Produktionsprobleme. Für Anleger stellt sich die Frage, ob der aktuelle Höhenflug angesichts dieser Unsicherheiten wirklich gerechtfertigt ist – oder ob eine Korrektur bevorsteht.

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