Der Chip-Gigant aus Santa Clara bekommt ernsthafte Konkurrenz aus dem Reich der Mitte. Während NVIDIA gerade neue Allzeithochs feiert, präsentiert Huawei ein KI-System, das den Amerikanern technisch überlegen sein könnte. Gleichzeitig lockert Washington die Exportbeschränkungen - ein gefährliches Spiel für Anleger?

CloudMatrix 384: Der NVIDIA-Killer aus China?

Auf der World Artificial Intelligence Conference in Shanghai sorgte Huawei mit seinem neuen CloudMatrix 384-System für Aufsehen. Das Computersystem integriert 384 von Huaweis neuesten 910C-Chips und soll laut Branchenanalysten NVIDIAs GB200 NVL72 in mehreren Leistungsparametern übertreffen.

Dylan Patel von der Halbleiter-Forschungsgruppe SemiAnalysis geht sogar so weit zu behaupten, dass Huawei nun über KI-Systemfähigkeiten verfüge, die NVIDIA übertrumpfen könnten. Während NVIDIAs System nur 72 B200-Chips verwendet, kompensiert Huawei schwächere Einzelchip-Performance durch cleveres Systemdesign und eine "Supernode"-Architektur.

Selbst NVIDIA-CEO Jensen Huang räumte bereits im Mai ein, dass Huawei "ziemlich schnell vorankommt" und nannte das CloudMatrix explizit als Beispiel. Ein bemerkenswertes Eingeständnis vom Marktführer.

Trump macht den Weg frei

Ausgerechnet jetzt lockert die Trump-Administration ihre harte Linie gegen China. Laut Financial Times hat das Handelsministerium in den letzten Monaten Anweisung erhalten, auf schärfere Maßnahmen gegen China zu verzichten. Der Grund: Laufende Handelsgespräche sollen nicht gefährdet werden.

NVIDIA profitiert direkt von dieser Kehrtwende. Der Konzern kündigte bereits an, den Verkauf seiner H20-Grafikprozessoren an China wieder aufzunehmen - eine Umkehrung der im April verhängten Exportbeschränkungen. Diese Entscheidung ist Teil breiterer US-Verhandlungen über seltene Erden und Magnete.

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Anleger bleiben gelassen

Trotz der wachsenden chinesischen Konkurrenz zeigt sich die NVIDIA-Aktie unbeeindruckt. Am Freitag markierte das Papier bei 174,72 Dollar ein neues Allzeithoch, schloss aber leicht schwächer bei 173,50 Dollar. Im vorbörslichen Montagshandel legte der Titel sogar um 0,54 Prozent auf 174,43 Dollar zu.

Gefährliche Ruhe vor dem Sturm?

Doch die scheinbare Gelassenheit könnte trügen. Bereits bei früheren Exportbeschränkungen verlor NVIDIA erhebliche Marktanteile in China - teilweise direkt an Huawei. Mit CloudMatrix 384 verfügt der chinesische Rivale nun über ein System, das technisch konkurrenzfähig erscheint.

20 Sicherheitsexperten und ehemalige US-Beamte warnen bereits vor der Lockerung der Exportkontrollen. In einem Brief an Handelsminister Howard Lutnick bezeichnen sie den Schritt als "strategischen Fehltritt, der die wirtschaftliche und militärische Überlegenheit der USA in der künstlichen Intelligenz gefährdet".

Die Börse feiert vorerst die entspannte Handelssituation. Doch für NVIDIA könnte sich die Lage schnell ändern, sollte Huawei seine technologischen Ambitionen weiter vorantreiben.

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