Nvidia soll eine Software-Telemetrie entwickeln und diese Funktion bereits hinter verschlossenen Türen Kunden vorgestellt haben. Das Ziel ist klar: die Einhaltung der strengen US-Exportbestimmungen für fortschrittliche Grafikprozessoren (GPUs) sicherzustellen, die für das Training großer Künstlicher-Intelligenz-Modelle unerlässlich sind.

Diese Technologie ermöglicht es Rechenzentrumsbetreibern (und indirekt auch Nvidia und den US-Behörden), den Standort der Hardware zu verfolgen. Nvidia bezeichnet die Funktion als einen "Software-Service" für Kunden, um den Zustand, die Integrität und den Bestand ihrer gesamten KI-GPU-Flotte zu überwachen.

Die Rolle der US-Exportkontrollen

Die Initiative von Nvidia ist eine direkte Antwort auf die massiven Exportbeschränkungen der US-Regierung, die primär darauf abzielen, den technologischen Fortschritt in China zu bremsen – insbesondere im Hinblick auf militärische Anwendungen Künstlicher Intelligenz. Trotz dieser Kontrollen gelangten in der Vergangenheit hochleistungsfähige Chips, wie die Modelle A100 und H100, durch Schmuggeloperationen und über Scheinfirmen in nicht autorisierte Regionen.

Jüngste Fälle von zerschlagenen Schmuggelringen, bei denen Chips im Wert von mehreren Millionen Dollar sichergestellt wurden, unterstreichen die Dringlichkeit der Situation. Die US-Behörden erhöhen den Druck, und es gab sogar Vorschläge im Kongress, die eine verpflichtende Standortverfolgung oder einen "Kill-Switch" fordern, der nicht ordnungsgemäß lizenzierte Chips deaktivieren könnte.

Freiwillig oder Zwang?

Die geplante Lösung von Nvidia soll Berichten zufolge eine optionale Software sein, die Kunden installieren können, aber nicht müssen. Dies wirft jedoch Fragen nach der tatsächlichen Wirksamkeit auf. Schließlich würden diejenigen, die beabsichtigen, die Hardware in eingeschränkte Regionen zu verkaufen, die Lokalisierungsfunktion wahrscheinlich einfach nicht aktivieren.

Parallel dazu gibt es widersprüchliche Signale von der US-Regierung. Erst kürzlich erlaubte US-Präsident Trump unter bestimmten Auflagen – darunter eine Umsatzbeteiligung von 25 Prozent – den Export von leistungsstärkeren H200-Chips einer älteren Generation nach China, während die neuesten Blackwell-Chips weiterhin vom Export in das Land ausgeschlossen sind.