Der Chip-Gigant steht unter Beschuss: Während deutsche PatTec ihre nächste Patentverletzungsklage einreicht, zwingt die Trump-Regierung das Unternehmen zu einem beispiellosen Milliarden-Deal. Gleichzeitig wächst der Widerstand in China gegen die abgespeckten H20-Chips. Können die Kalifornier diesem Dreifach-Angriff standhalten?

Die Lage spitzt sich dramatisch zu. ParTec und ihr Lizenzagent BF exaQC haben am 11. August beim Einheitlichen Patentgericht in München eine weitere Patentverletzungsklage gegen NVIDIA eingereicht. Diesmal geht es um die zentrale Architektur von KI-Supercomputern - genau das Herzstück, das NVIDIA zum wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat.

Der brisante Deutschland-Konflikt

ParTec wirft NVIDIA vor, ihre patentierte dynamische Modulare System Architektur (dMSA) zu verletzen. Diese Technologie ermöglicht es, verschiedene Mikroprozessoren wie CPUs und GPUs auch während laufender Berechnungen intelligent miteinander zu verknüpfen - ein fundamentaler Baustein moderner KI-Systeme.

Besonders brisant: Die beiden Unternehmen führten 2019 noch Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit. ParTec legte dabei seine wichtigsten Patente und die dMSA-Technologie offen vor. NVIDIA verfolgte die gemeinsame GPU-Entwicklung zwar nicht weiter, arbeitet aber seitdem bei verschiedenen Supercomputer-Projekten mit ParTec zusammen.

Jetzt fordert ParTec ein Vertriebsverbot für wesentliche NVIDIA-Produkte des DGX-Portfolios in 18 europäischen Ländern sowie Schadenersatz und Offenlegung früherer Vertriebsaktivitäten.

Trumps 15-Prozent-Steuer schockt Wall Street

Parallel dazu sorgt ein in der US-Wirtschaftsgeschichte beispielloser Deal für Aufsehen. NVIDIA und AMD müssen der Trump-Regierung künftig 15 Prozent ihrer Umsätze aus China-Geschäften abtreten - als Bedingung für die Exportlizenzen ihrer H20-Chips.

Die Zahlen sind gewaltig: NVIDIA erzielte im vergangenen Geschäftsjahr 17 Milliarden Dollar Umsatz in China - 13 Prozent des Gesamtumsatzes. Bei 15 Prozent Abgabe würden allein von NVIDIA 2,55 Milliarden Dollar an die US-Regierung fließen.

Chinas wachsender Widerstand

Doch will China die abgespeckten H20-Chips überhaupt noch? Nach monatelangem Exportstopp regt sich dort zunehmend Widerstand gegen die amerikanischen Halbleiter. Die H20-Chips gelten als "viertbeste" NVIDIA-Technologie - ein Kompromiss, den chinesische Unternehmen zunehmend kritisch betrachten.

Ein Regierungsbeamter bestätigte, dass die Trump-Administration die H20-Verkäufe nicht als Bedrohung der nationalen Sicherheit einstuft. Kritiker sehen darin einen gefährlichen Präzedenzfall: "Entweder ist der Verkauf ein Sicherheitsrisiko oder nicht - aber warum diese Strafgebühr?", fragt Geoff Gertz vom Center for New American Security.

Die NVIDIA-Aktie notierte zuletzt bei 182,70 Dollar. Analysten sehen mit einem durchschnittlichen Kursziel von 186,24 Dollar nur noch minimales Aufwärtspotenzial von knapp zwei Prozent. Die Quartalszahlen am 27. August dürften entscheidend werden - in einem zunehmend schwierigen Umfeld.

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