Nvidia hat die Feiertage für einen massiven strategischen Schachzug genutzt. Mit einem 20 Milliarden Dollar schweren Deal sichert sich der Chip-Riese Zugriff auf die Technologie des KI-Startups Groq und dessen Gründerteam – die größte Transaktion der Firmengeschichte. Der enorme Aufschlag auf die letzte Bewertung wirft jedoch Fragen auf: Geht es primär um Technologie oder schlicht um das Ausschalten einer aufkeimenden Gefahr?

Angriff auf den Inferenz-Markt

Der Deal, der am Heiligen Abend bekannt wurde, ist keine klassische Übernahme. Nvidia zahlt rund 20 Milliarden Dollar in bar, um die Technologie von Groq zu lizensieren und Schlüsselpersonal zu übernehmen, darunter Gründer Jonathan Ross. Dies entspricht fast dem Dreifachen der Bewertung von Groq aus dem September 2025.

Strategisch zielt dieser Schritt auf den sogenannten "Inferenz-Markt" ab. Während Nvidia das Training von KI-Modellen dominiert, wird die effiziente Anwendung (Inferenz) dieser Modelle im Alltag immer wichtiger. Die Chips von Groq bieten hier einen entscheidenden Vorteil: Sie verarbeiten 300 bis 500 Token pro Sekunde und sind damit etwa doppelt so schnell wie herkömmliche GPU-Lösungen. Für Echtzeit-Anwendungen und interaktive Assistenten ist diese Geschwindigkeit kritisch. Durch den Zukauf schließt Nvidia eine potenzielle Lücke im eigenen Produktportfolio, bevor Konkurrenten wie Google oder AMD diese nutzen können.

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Regulatorische Feinheiten und "Acqui-hire"

Die Struktur der Transaktion ist bemerkenswert. Statt das Unternehmen komplett zu kaufen, wählt Nvidia den Weg über Lizenzvereinbarungen und die gezielte Abwerbung von Talenten ("Acqui-hire"). Groq bleibt nominell unabhängig, während der bisherige CFO Simon Edwards die Leitung übernimmt.

Marktbeobachter werten dieses Vorgehen als Versuch, langwierige Kartellprüfungen zu umgehen. Ähnliche Modelle nutzten zuletzt bereits Microsoft und Amazon, um Zugriff auf KI-Technologien zu erhalten, ohne die strengen Auflagen des Hart-Scott-Rodino Acts auszulösen. Bislang gibt es weder eine offizielle Pressemitteilung noch eine SEC-Pflichtmitteilung von Nvidia; lediglich ein kurzer Blogpost von Groq bestätigt den Vorgang.

Finanzielle Stärke als Waffe

Für Nvidia ist diese Rekordsumme finanziell leicht zu stemmen. Das Unternehmen verfügte Ende Oktober über liquide Mittel in Höhe von 60,6 Milliarden Dollar. Allein der freie Cashflow im dritten Quartal belief sich auf 22,1 Milliarden Dollar – Nvidia verdient die Kaufsumme für Groq also rechnerisch in nur drei Monaten.

An der Börse wurde der Schritt positiv aufgenommen. Die Aktie kletterte am Freitag auf 190,53 USD und baute ihre Gewinne im laufenden Jahr auf über 41 Prozent aus. Analysten sehen in dem Deal eine klare Festigung der Marktmacht: Nvidia nutzt seine prall gefüllte Kriegskasse, um technologische Führerschaft zu kaufen und Wettbewerber auf Distanz zu halten. Besonders bitter ist der Deal für Google: Groq-Gründer Jonathan Ross, der einst Googles eigene KI-Chips (TPUs) entwickelte, wechselt nun ins Lager des größten Konkurrenten.

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