Die Novo Nordisk Aktie steht vor einem turbulenten Freitag. Während die Aktionäre über einen umstrittenen Führungswechsel abstimmen, kämpft der dänische Pharmakonzern mit den Folgen einer gescheiterten Milliarden-Übernahme und verschärftem Wettbewerbsdruck. Die Novo Nordisk Foundation, Großaktionär mit 77 Prozent Stimmrecht, treibt einen radikalen Umbau der Führungsriege voran – gegen den Widerstand kleinerer Investoren. Sieben von zwölf Aufsichtsratsmitgliedern müssen gehen. Kann dieser drastische Schnitt den Konzern retten oder droht weiteres Chaos?

Gescheiterte Übernahme wirft Schatten

Der Machtkampf in der Führungsetage kommt zur Unzeit. Erst vor wenigen Tagen musste Novo Nordisk eine schmerzhafte Niederlage einstecken: Die geplante Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Metsera für 10 Milliarden Dollar scheiterte. Obwohl Novo ein finales Angebot von 65,60 Dollar je Aktie vorlegte, warnte die US-Kartellbehörde vor wettbewerbsrechtlichen Bedenken. Am Ende sicherte sich Konkurrent Pfizer den Zuschlag – eine herbe Schlappe für den neuen CEO Mike Doustdar, der erst seit August im Amt ist und auf aggressive Expansion setzt.

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„Nach einem wettbewerbsintensiven Prozess und sorgfältiger Prüfung wird Novo Nordisk sein Angebot nicht erhöhen", hieß es in der Rückzugserklärung vom 8. November. Verantwortlich für das Scheitern: Zweifel am strategischen Mehrwert und die Sorge, zu viel zu zahlen.

Foundation zwingt Neustart durch

Die Novo Nordisk Foundation hat die Geduld verloren. Nach Jahren passiver Aufsicht und wachsendem Druck durch Eli Lillys Erfolgsprodukte Mounjaro und Zepbound erzwingt sie nun einen Führungswechsel, der in dieser Form einmalig ist. Der frühere CEO Lars Rebien Sørensen soll Aufsichtsratschef Helge Lund ersetzen, sieben Mitglieder müssen ihre Posten räumen.

Doch der Plan stößt auf Widerstand. Norwegens Staatsfonds, drittgrößter Anteilseigner, will sich bei der Abstimmung enthalten. Kaliforniens Pensionsfonds CalSTRS kündigte an, gegen die Kandidaten zu stimmen. „Von außen betrachtet war das kein schöner Prozess – es beschädigt das Image des Unternehmens", kritisierte Claus Berner Møller von der dänischen Pensionskasse ATP, die dennoch zustimmt.

Der Stimmrechtsberater ISS empfahl Enthaltung und bemängelte, die Foundation handle ohne ausreichende Rücksicht auf Minderheitsaktionäre.

Massenentlassungen und Preisdruck

Parallel dazu läuft im Konzern ein Kahlschlag. Weltweit fallen 9.000 Stellen weg, allein in den USA haben im Oktober die Kündigungswellen begonnen. Betroffen sind Personal, klinische Entwicklung, Zulassung, Marketing, Vertrieb und Finanzen. CEO Doustdar will schneller, aggressiver und effizienter werden – eine Reaktion auf den harten Wettbewerb im Milliardenmarkt für Adipositas-Medikamente.

Zudem hat Novo kürzlich einer Preissenkung für seine GLP-1-Blockbuster Wegovy und Ozempic ab 2026 zugestimmt. Die Vereinbarung mit der US-Regierung soll den Zugang für Patienten verbessern, dürfte aber die Margen belasten.

Die Entscheidung fällt heute

Die außerordentliche Hauptversammlung heute wird zeigen, ob die Foundation ihren Willen durchsetzen kann. Mit ihrem überwältigenden Stimmrecht ist das Ergebnis kaum offen – dennoch bleibt die Kritik ein Warnsignal. Investoren fragen sich: Wird der harte Kurs Novo Nordisk zurück an die Spitze bringen oder vertieft der Führungswechsel die Krise?

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