Der dänische Pharmariese Novo Nordisk steckt in einer seiner schlimmsten Krisen. Erst kassierte das Unternehmen eine vernichtende Niederlage vor Gericht, dann verhängte die US-Arzneimittelbehörde FDA die schärfste Sanktion gegen eine wichtige Produktionsstätte. Während CEO Mike Doustdar verzweifelt versucht, das Ruder herumzureißen, häufen sich die Hiobsbotschaften. Kann der Ozempic-Hersteller den freien Fall noch stoppen?

FDA schlägt mit härtester Sanktion zu

Die US-Arzneimittelbehörde hat Novo Nordisks Produktionsanlage in Indiana mit der schärfsten Klassifizierung "Official Action Indicated" (OAI) versehen. Diese Einstufung bedeutet: Das Werk befindet sich in einem "inakzeptablen Zustand der Compliance".

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Besonders brisant: Die Anlage wurde erst 2024 durch die 16,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Catalent erworben. Doch statt eines strategischen Gewinns entpuppte sich der Deal als Albtraum. Seit 2022 kämpft das Werk mit gravierenden Kontaminationsproblemen:

  • Katzenhaare in Medikamentenbehältern
  • Bakterielle Verunreinigungen
  • Ungeziefer in Produktionsräumen
  • Versagen bei der Ursachenanalyse für Qualitätsmängel

Gerichtsniederlage verschärft die Krise

Parallel zur FDA-Sanktion kassierte Novo Nordisk eine weitere Niederlage: Ein US-Berufungsgericht wies die Klage des Konzerns gegen das Medicare-Preisverhandlungsprogramm ab. Damit scheiterte ein weiterer Versuch der Pharmaindustrie, die staatlichen Preiskontrollen zu kippen.

Die Niederlage reiht sich ein in eine Serie von Gerichtsentscheidungen gegen die Branche – ein Zeichen dafür, dass der politische Wind gegen hohe Medikamentenpreise weht.

Schönreden hilft nicht mehr

Trotz des Chaos erhöhte die Investmentbank BMO Capital ihr Kursziel für Novo Nordisk von 50 auf 55 Dollar. Die Analysten prognostizieren Quartalsumsätze von 78,7 Milliarden Dänischen Kronen – über dem Konsens von 77,4 Milliarden.

Doch der optimistische Ton kann nicht über die Realität hinwegtäuschen: BMO erwartet einen Gewinn je Aktie von nur 4,37 Kronen, deutlich unter der Konsensschätzung von 5,04 Kronen. Die operativen Probleme sind nicht von der Hand zu weisen.

Doustdar kappt weiter Kosten

CEO Mike Doustdar setzt seine Rosskur fort: Nach der Schließung der Zelltherapie-Sparte mit 250 Entlassungen folgen weitere Kürzungen in US-Produktionsstätten. Die Maßnahmen treffen auch die Diabetes-Forschung – ausgerechnet ein Kernbereich des Konzerns.

Die Probleme der Indiana-Anlage belasten zudem Kunden wie Regeneron und Scholar Rock, deren Zulassungsverfahren sich durch mögliche FDA-Verzögerungen weiter hinziehen könnten. Ein Teufelskreis, der Novo Nordisks Ruf als verlässlicher Fertigungspartner untergräbt.

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