Die Novo Nordisk-Aktie steckt in der Krise. Während ein spektakulärer Deal mit der US-Regierung kurzfristig für Erleichterung sorgt, offenbaren die jüngsten Quartalszahlen das wahre Ausmaß der Probleme. Der Kurs hat seit Jahresanfang fast 50 Prozent verloren – und eine echte Bodenbildung ist noch nicht in Sicht.

Trump greift ein: 245 Dollar statt 1.350 Dollar

Am 6. November 2025 verkündete Präsident Trump im Weißen Haus eine Vereinbarung, die aufhorchen lässt: Novo Nordisk wird seine Blockbuster-Medikamente Ozempic und Wegovy künftig für 245 Dollar pro Monat an die staatlichen Programme Medicare und Medicaid abgeben. Bislang lagen die Listenpreise bei 1.000 bis 1.350 Dollar. Ein massiver Preisschnitt also.

Der Gegenwind aus Washington hatte den Pharmakonzern monatelang unter Druck gesetzt. Nun erhält das Unternehmen im Gegenzug einen Aufschub bei potenziellen Zöllen und profitiert von beschleunigten FDA-Prüfverfahren für neue Abnehm-Pillen. Zudem sollen Verbraucher die Medikamente direkt zu Anfangsdosen von 149 Dollar pro Monat kaufen können.

Quartalszahlen enttäuschen auf ganzer Linie

Doch die vermeintlich gute Nachricht kann nicht über die operativen Schwierigkeiten hinwegtäuschen. Die am 6. November 2025 vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal fielen ernüchternd aus: Der Nettogewinn brach um 27 Prozent auf 20 Milliarden dänische Kronen ein, während der Umsatz lediglich um 5,1 Prozent auf 74,98 Milliarden Kronen zulegte. Besonders beim Erlöswachstum hatten Analysten deutlich mehr erwartet.

Auf dem Gewinn lasteten Restrukturierungskosten von 9 Milliarden Kronen – eine direkte Folge der angekündigten Streichung von 9.000 Arbeitsplätzen. Das entspricht 11 Prozent der gesamten Belegschaft. Wettbewerb, Preisdruck und Nachahmerprodukte setzen dem Konzern massiv zu.

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Prognose gekappt: Jetzt wird es ernst

Die Reaktion des Managements? Eine Senkung der Jahresprognose. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Wachstum des Betriebsergebnisses von nur noch 4 bis 7 Prozent bei konstanten Wechselkursen – zuvor waren 4 bis 10 Prozent angepeilt. Beim Umsatz wurde die obere Spanne von 14 auf 11 Prozent gekappt.

An der Börse kam das erwartungsgemäß schlecht an. Die Aktie verlor am 6. November 4,49 Prozent auf 301,05 Kronen. Am Folgetag setzte zwar eine leichte Erholung von 3,72 Prozent ein, doch das ändert nichts am desaströsen Gesamtbild: Seit Jahresanfang steht ein Minus von knapp 50 Prozent zu Buche.

Analysten uneins: Hoffnung oder Illusion?

Die Expertenmeinungen gehen auseinander. JPMorgan hält an seiner Overweight-Bewertung fest und argumentiert, der reduzierte Preisdruck ab 2027 durch den Trump-Deal könne die Enttäuschung kompensieren. Auch Bernstein bleibt bei "Outperform", obwohl Analyst Florent Cespedes einräumt, dass der Diabetesmittel-Absatz enttäuschte.

Kritischer sieht es die UBS: Die Schweizer belassen die Aktie bei "Neutral" mit einem Kursziel von 340 Kronen. Das Hauptaugenmerk liege auf dem Trend aus dem vierten Quartal heraus ins Jahr 2026 – und hier rechnen die Analysten mit anhaltender Verstimmung. Jefferies stuft die Aktie sogar mit "Underperform" ein und sieht Korrekturbedarf beim Umsatzkonsens.

Studien-Erfolg und Übernahmen als Strohhalm?

Novo Nordisk versucht, mit positiven Studiendaten gegenzuhalten. Auf der ObesityWeek vom 4. bis 7. November 2025 in Atlanta präsentierte der Konzern neue Ergebnisse der STEP UP-Studie: 19,5 Prozent der Patienten mit der höheren Wegovy-Dosis von 7,2 mg erreichten einen BMI unter 27 und eine gesündere Taille-zu-Größe-Relation – verglichen mit 0 Prozent in der Placebo-Gruppe. Die meisten dieser Patienten wiesen zudem gesündere Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte auf.

Parallel treibt das Unternehmen seine Diversifizierung voran. Die FDA-Zulassung für Wegovy zur Behandlung von MASH erweitert das Anwendungsspektrum. Zudem sicherte sich Novo Nordisk das US-Biotech-Unternehmen Metsera für rund 10 Milliarden Dollar – und stach damit Pfizer aus. Weitere Übernahmen wie Akero Therapeutics und Omeros' MASP-3-Inhibitor sollen neue Therapiefelder erschließen.

Stabilisierung bei 38,50 Euro?

Charttechnisch deutet sich eine mögliche Stabilisierung bei 38,50 Euro an. Ob diese Marke hält, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Die operativen Herausforderungen sind immens, der Wettbewerbsdruck steigt, und die Markterwartungen wurden zuletzt kontinuierlich verfehlt. Der Trump-Deal mag kurzfristig Luft verschaffen – doch die fundamentalen Probleme löst er nicht.

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